Das Auge isst mit!

Eine bunte Mischung von kulinarischen Köstlichkeiten und handfester Information erwartete die Besucher der Schnupperstunden zum Thema „Essbare Blüten – ein bunter Genuss!“ von und mit Ulla Schröder am vergangenen Samstag.
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Mit Kräuterbutter gefüllte Blüten – ein echter Hingucker für jedes Buffet!

„Die Blütenküche ist die Vereinigung von Augenschmaus und Gaumenfreude. Der Satz ‚Das Auge isst mit!‘ beschreibt treffend einen wichtigen Aspekt der Blütenküche. Generell würzen Blüten zurückhaltender als Blätter von Pflanzen, machen Speisen bekömmlicher und dekorativer, geben den Speisen Farbe – die Ringelblume z.B. galt früher als Safran des armen Mannes.
Bis ins 19. Jahrhundert kannten auch unsere Rezeptbücher noch Königskerzensuppe, Schlüsselblumenwein oder Veilchensirup. Kräuterkundige wussten schon damals von den positiven Eigenschaften der Blütenküche. Jetzt, im 21. Jahrhundert, erinnert man sich an die Blütenkochkunst und ihren gesundheitlichen Wert: Blüten enthalten Vitamine, Mineralstoffe und ätherische Öle, manche Blüten wirken antibakteriell, viele Blüten haben bioaktive Substanzen, sie regen den Stoffwechsel an.“

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Zur Begrüßung gab’s passend zur Veranstaltung ein Blütengetränk und während Ulla kleine Häppchen zauberte, Rezepte preisgab und Anekdoten erzählte, verschwanden Lavendelkekse & Co. im Nu! Es war aber auch wieder sooooo lecker!

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Und da sie so reißenden Absatz fanden, verraten wir hier auch das Rezept:
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Lavendelkekse
150 g Butter
125 g Zucker
1 Ei
170 g Mehl
2-3 EL getrocknete Lavendelblüten (es eignen sich alle Angustifolia-Sorten)

Butter, Zucker und das Ei schaumig schlagen. Mehl und Lavendelblüten unterrühren, kleine Häufchen auf das Backblech setzen und flachdrücken. Bei 180°C 15-20 Min. backen und sofort vom Backblech nehmen.

Sie mögen’s lieber pikant? Dann versuchen Sie’s doch mal mit dem Blütenbutter-Rezept:
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Ca. 2-4 EL gehackte Blütenblätter mit 125 g weicher Butter und Gewürzen verrühren und möglichst 1 Tag ziehen lassen. Die Butter hält sich im Kühlschrank ca. 2-4 Wochen, eingefroren 3 Monate. Rezeptbeispiele:

Ringelblumen-Butter
Blütenblätter der Ringelblume, Butter, Curry, Salz und Pfeffer.

Thymian-Butter
Blüten von Thymian (z.B. Piemontesischer Limonenthymian), Butter, Salz, Pfeffer und ein Spritzer Zitrone.

Knoblauch-Butter
Blüten und Blätter vom Zimmerknoblauch, Butter, Salz, Peffer und ein Spritzer Zitrone.

Wir wünschen guten Appetit!

Bienenbuffet & Hummelrummelplatz

In diesen wunderschönen hochsommerlichen Tagen ist der Tisch für die kleinen gestreiften Kollegen in der Gärtnerei reich gedeckt. Kaum nähert man sich einem Plätzchen mit blühenden Pflanzen, ertönt hundertfaches Bienengesumme und Hummelgebrummel.Bienenbuffet_collage

Die Auswahl der besuchten Pflanzen ist breit gefächert – egal ob Monarden & Melissen, Agastachen & Kosmeen oder Thyminan & Oregano – alles scheint zu schmecken, selbst die Blüten des Zimmerknoblauchs sind heiß umschwärmt!

Schon entstehen in meinem Kopf die ausgefallensten Honigsinfonien: ‚Schoko-Thymian‘ zum Beispiel … oder wie wär’s mit ‚Zitronenmelisse-Knoblauch‘?

Sie hätten auch gerne einen Garten mit Summ&Brumm-Garantie? Legen Sie sich doch einfach einen Nektargarten an! Welche Pflanzen sich am besten dafür eignen, erfahren Sie hier.

Sie würden lieber Blüten naschen? Wir laden Sie herzlich ein, unsere nächsten Schnupperstunden in der Gärtnerei am Samstag, den 17. August 2013 zu besuchen. Kräuterexpertin Ulla Schröder erzählt zwischen 12.00 und 15.00 Uhr viel Interessantes über essbare Blüten und deren Verwendungsmöglichkeiten – Kostproben inclusive!

Backen mit Kräutern

… bei fast 30°C im Schatten – wer da mitgemischt hat, hat wirklich Backpulver im Blut!

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Nina und Janne, zwei unserer fleißigsten Kuchenbäckerinnen luden unter dem Motto „Neues ausprobieren oder doch auf Altbewährtes setzen?“ zum Mitbacken dreier selbst kreierter Rezepte in die Gärtnerei ein.

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Janne setzt den ersten Teig an …

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… während Nina frische Kräuter schneidet.

Liebevoll in Backformen arrangiert und auf Platten angerichtet warben die ausgewählten Kräuter um die Gunst der potentiellen BäckerInnen, um ihre wunderbaren Aromen bald darauf in „Griechischem Oreganobrot“, Kräutermuffins „Madeira & Gomera“ und einem Baiser-Kuchen „After-Eight“ zu entfalten.

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Der Hefeteig durfte sich erst mal so richtig gehen lassen, …
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… unterdessen wurde um ihn herum tatkräftig geschnibbelt und gezupft, gerührt und geknetet, gemischt und verteilt, gebacken und verziert.
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Fazit aller Beteiligten: „Das hat Spaß gemacht, das mach’n wa mal wieder!“

Wem inzwischen das Wasser im Mund zusammengelaufen ist, kann das Ganze flugs nachbacken – hier gibt’s die Rezepte:

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Griechisches Oreganobrot
50 g Butter erwärmen, in eine Rührschüssel geben.
4 kl. Tassen Milch und 1 kl. Tasse Buttermilch kalt dazugeben.
1/2 Würfel Hefe darin auflösen.
1 EL Zucker, 2 TL grobes Salz, 4 EL Schnittknoblauch, rosa (gehackt), 1 EL Griechischen Oregano, rosa (gehackt), 400 g Roggen- und ca. 350 g Dinkelmehl dazugeben und Hefeteig herstellen.
Teig 1 1/2 Std. gehen lassen. Auf tiefem Ofenblech ausrollen, Schachbrettmutter tief einritzen und nochmals 45 Min. gehen lassen. Mit Ei bestreichen und bei 225°C im vorgeheizten Backofen ca. 20 Min. backen. Noch warm mit Oregano bestreuen.

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Kräutermuffins ‚Madeira & Gomera‘
Grundrezept für 12 Förmchen:
170 g Butter, 80 g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker, 1 Prise Salz, 4 Eier, 300 g Mehl, 1 Pck. Backpulver, 3 große Schüsse Milch, ca. 1 Tasse frisch gehackte Kräuter – hier Madeira-Basilikum und Balsamstrauch ‚Gomera‘ – nach und nach zu einem Teig vermengen, zum Schluss die Kräuter unterrühren.
Im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 20-25 Min. backen.

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Baiser-Kuchen ‚After-Eight‘
5 Eiweiß aufschlagen und mit 500 g Rohrzucker verrühren bis dieser aufgelöst ist.
Baisermasse auf ein Backblech streichen und bei 150°C ca. 40 Min. backen. Abkühlen lassen.
2 Becher Schlagsahne steif schlagen und über den gebackenen Baiserboden streichen.
Ca. 5 EL Schokominze oder Englische Pfefferminze (gehackt) und 200 g dunkle Raspelschokolade darüber streuen.

Viel Spaß beim Backen und Genießen wünschen Nina und Janne!

Ein herzliches Danke-schön an Christian, der an diesem Tag als Fotograf eingesprungen ist.

Winterhartes Basilikum

… steht mit Sicherheit ganz oben auf dem Einkaufszettel vieler Kräutergärtner. Nach den nicht abreißenden Kundennachfragen zu urteilen, belegt es unter den Top Ten der begehrtesten Pflanzen vermutlich Platz eins!

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Strauchbasilikum  ‚Mammut‘

Und wir würden es wirklich soooo gerne anbieten – wenn die Natur ein solches vorgesehen hätte …

Schaut man sich einmal genauer das natürliche Verbreitungsgebiet dieses so leckeren Gewürzkrauts an, dann wird man fündig im tropischen Afrika oder Asien mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 25°C. Die heutigen Anbaugebiete findet man zum großen Teil in subtropischen Zonen, die immerhin noch eine durchschnittliche Temperatur von 20°C aufweisen. Schnell begreift man dann auch: Wow – dieses Kraut liebt es wirklich seeeehr warm!

Bei unter 12°C findet praktisch kein Wachstum statt und Frost ist im Leben einer Basilikumpflanze einfach nicht vorgesehen! Leider helfen da auch keine Abhärtungs- und Anpassungsversuche … sinken die Temperaturen unter eine bestimmte Grenze, ist’s aus mit dem leckeren Kraut. In den Tropen macht das alles nix – da gibt’s schließlich keinen Winter …

Sind die frostigen Zeiten in unseren Breiten endlich vorbei (frühestens Mitte Mai), kann man auch hier Basilikum im Freien anpflanzen. Man sollte dabei aber immer im Hinterkopf behalten, dass Basilikum es gerne durchgehend warm mag – also tagsüber und nachts! Es freut sich deutlich mehr über einen sonnigen und windgeschützten Platz auf der Fensterbank als über einen schattigen und zugigen Platz im Garten. Brigitte, unsere Kulturleiterin, formuliert dies gerne so: „Solange man selbst lieber in einer Jacke die vermeintlich ‚lauen Abende‘ auf der heimischen Terrasse verbringt, ist es dem Basilikum mit Sicherheit draußen auch zu kalt!“

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Basilikum ‚Wildes Purpur‘

Drei kleine Hoffnungsschimmer gibt es aber doch:
Mit Basilikum ‚Wildes Purpur‘, Basilikum ‚African Blue‘ und dem ‚Wilden Basilikum‘ bieten wir drei robuste Sorten an, die sich sogar in einem typisch norddeutschen Sommer draußen wohlfühlen. Die Betonung liegt aber auch hier eindeutig auf … Sommer! 🙂

 

Hurra, es ist geschafft!

Für zahlreiche gedrückte grüne Daumen gab es Mitte Juni eine wunderbare Nachricht: Michi, langjähriger Mitarbeiter bei Rühlemann’s und seit 2 Jahren Azubi der Gärtnerei, überreichte uns strahlend die Botschaft, dass die Prüfungszeit nun endgültig hinter ihm liegt!
Zitat Michi: „Das Wetter werde ich wohl weiterhin beobachten – aber ich werde es sicherlich nicht mehr jeden Tag notieren …“ 😉
Dass er gleich auf Anhieb seinen Traum-Job gefunden und bekommen hat, freut uns besonders: Ab Juli wird er in der Biologischen Abteilung des Botanischen Gartens in Bremen anzutreffen sein. Nach 6 Jahren bei Rühlemann’s freut er sich darauf, das Feld seines jetzt schon großen Pflanzenwissens noch erweitern zu können.

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Statt der täglichen Einträge ins Berichtsbuch gab es nun reichlich Geschenke, die Natascha – ab sofort unsere ‚Solo-Azubine‘ – überreichen durfte.

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Michi, wir werden dich vermissen: deine Begeisterung für alles, was da wächst und dein schallendes Lachen, das oftmals schon von weitem zu hören war. So lassen wir dich ziehen – mit einem lachenden und einem weinenden Auge … und werden dich in Bremen sicherlich besuchen!

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