In die Töpfe geschaut

Herrlich! Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen kommt so richtig Bewegung in die Töpfe. Jetzt können wir täglich dabei zuschauen, wie sich überall neues Pflanzenleben – im wahrsten Sinne des Wortes – ‚entfaltet‘.

Zum Reinbeißen knackig, saftig und wunderschön anzusehen, strecken sich die neuen Triebe in einer unglaublichen Geschwindigkeit dem Licht entgegen.

Frühling ist doch immer wieder wunderbar!

austrieb

Welche zukünftigen Gartenbewohner sich in dieser Collage verstecken?
Hier erfahren Sie’s:
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Französicher Estragon
art10
Deutscher Estragon
fag01
Baum-Spinat
agr01
Wohlriechender Odermennig
aga03
Koreanische Minze
bal01
Marienblatt
all12
Chinesischer Lauch
myr01
Süßdolde
sal16
Gelber Salbei
sap09
Seifenkraut, rosa gefüllt
ast31
Tatarische Aster
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Sibirischer Rhabarber

Kleines Korn – ganz groß …

Da denkt man … Saatgut? Was ist an Saatgut spannend?
Hauptsache es keimt, wächst, die Pflanze duftet, hat einen Nutzen, oder blüht schön.
Weit gefehlt. Jedes ist doch irgendwie einzigartig, individuell und entwickelt sich unterschiedlich. Es gibt so viele Größen, Farben, Formen, Gerüche und manches ist richtig ‚fies‘.

saatgut

Da nicht jede Pflanze aus Deutschland oder Europa kommt, beziehen wir auch ganz exotisches Saatgut aus aller Welt. Manches Korn hat da, im wahrsten Sinne des Wortes, schon eine kleine Weltreise hinter sich. Außerdem die verschiedenen Bedürfnisse – die einen mögen und brauchen es kalt (die sogenannten Frostkeimer) und andere lieben Wärme.

Jedes Saatgut wird bei uns per Hand abgefüllt. Schon das Entnehmen der Körner aus großen und kleinen Gebinden ist total unterschiedlich im Klang. Teils hört man beim Auskippen gar nichts, weil die Körner so leicht sind. Anderes hört sich beim Herausrieseln an wie Meeresrauschen und schwere Körner machen einfach nur “Plopp”.
Die Farben gehen von unscheinbar grau, grün, braun bis tief schwarz, glänzend, mamoriert. Und – nomen est omen – denkt sich der Herzsame und zeigt wirklich ein Herz auf seiner Schale. Von rund bis länglich über eckig bis oval, es ist alles dabei. Manches ist behaart, Lauch-Scheibenschötchen sieht aus wie einfarbiges Konfetti, anderes ist rauh und z.B. Rhizinus fühlt sich wie eine glatte Murmel an.

Manchmal erkennt man das Saatgut schon am Geruch. Typisch ist hier der Kümmel. Oft schnuppern wir auch einfach mal so, ob wir die spätere Pflanze jetzt schon erraten können – natürlich ohne vorher auf den Namen zu schauen 🙂 . Vieles riecht gar nicht, oder es trifft unseren Geruchssinn nicht unbedingt. Egal, es kommt ja auch auf das Endergebnis an. ‚Fies‘ wird es bei einigen Chili Sorten. Da ist schon so manche Träne geflossen und der Hustenreiz ist auch vom Feinsten. Selbst Kolleginnen in einiger Entfernung können sich dem *Reiz* nicht entziehen…

Selbst bei der Aussaat können es viele Körner kaum erwarten sich zu entwickeln und dürfen deshalb nur wenig bis gar nicht mit Erde bedeckt werden. Andere brauchen eine gewisse Tiefe und auch Abstand um sich optimal entwickeln zu können. Doch alle brauchen Hege und Pflege. Es ist eine Verantwortung über Monate bis Jahre.
Das kleinste Saatkorn verliert sich fast auf der Hand und die Hinterlassenschaft einer Fliege hebt sich deutlich dagegen ab. Dann gibt es richtig große Körner, welche eine Aussaat deutlich erleichtern. Nicht immer gilt kleines Korn, kleine Pflanze – großes Korn,…

Dass bei Kräutern, wie z.B. den ganzen Basilikumsorten, sich auch noch individuelle Geschmacksrichtungen, oder bei Duftpflanzen sich unterschiedliche Düfte entwickeln, ist schon eine tolle Leistung, welche ihren Anfang in einem kleinen Korn hatte.
Selbst in der Wertigkeit gibt es eine Riesenspanne. Da gibt es das Saatgut, welches leicht zu ernten und in Massen vorkommt. Anderes ist wiederum so rar und wertvoll, dass wir es wie eine ‚Heilige Kuh‘ behandeln. Außerdem stellen wir immer wieder echte Renner in unserem Angebot fest. Es gibt sowas wie die Top 10 bei unseren Kunden.

Fakt ist: vieles fängt mit EINEM Korn an.
Jedes ein Unikat – lassen SIE es wachsen!

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…eins durch sechs, eins durch drei, manchmal auch nur durch zwei und manchmal sogar durch acht, neun oder zehn. Aus 200 mach 1000 und aus 50 werden 120.

…so vermehren wir alle Jahre wieder im Frühling die Pflanzen durch Teilung…

Rhizome, Zwiebeln, Knollen, Kindel oder Wurzelstöcke werden zerschnitten, zerrissen oder abgetrennt mit der Schere, dem Messer oder von Hand, jedoch immer mit einem gewissen Fingerspitzengefühl und einem wachsamen Auge auf vitale Knospen…

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Schnittlauch ‚Profusion‘, Turiner Waldmeister, Tony und Angelika

Abschied von Gertrude – gesucht wird…

Seit letzter Woche ist unser Topfteam wieder komplett: während die Pflanzenwelt im Freien noch im Winterschlaf verharrt, steigen Gudrun, Elli und Uta schon jetzt in die neue Gartensaison ein, damit die Pflanzen, die ab Ende März versendet werden, gut durchwurzelt bei Ihnen zuhause ankommen.
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Elli, Gudrun und Uta, unser eingespieltes Topfteam

Das Wiedersehen der drei ging einher mit der Verabschiedung einer langjährigen, treuen Kollegin: Gertrude, die seit fast 15 Jahren Tag für Tag unermüdlich die typischen schwarzen Pflanztöpfe mit Erde gefüllt hat, geht in den wohlverdienten Ruhestand.
Sollte ihr etwas angerosteter Zustand es zulassen, darf sie auch in Zukunft ihrer Aufgabe in Altersteilzeit nachgehen.

Die Einarbeitung der Nachfolge ist bisher reibungslos verlaufen – was noch fehlt für die nun anstehende betriebsinterne Taufe, ist ein Name! Auch das Geschlecht konnte bisher nicht eindeutig bestimmt werden …

Vorschläge werden hier ab sofort gerne entgegengenommen – einzige Einschränkung:
Der Name sollte unbedingt zu George, dem Hubwagen und Gustav, dem Handhubstapler passen 🙂

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Herr oder Frau x, unsere neue Topfmaschine

Sonnenschutz für Rosmarin

Februar. Schon wieder so ein Hochnebel-Tag bei uns im Norden … draußen alles grau und trist. Was gäben wir für einen schönen sonnigen und dafür gerne auch knackig kalten Tag!

Aber halt – einen wird’s wirklich freuen, nämlich den Rosmarin! Viele unserer Kunden denken ja, dass ihre Rosmarinpflanzen im Winter erfrieren. Dabei ist das oft gar nicht das Problem der Pflanze. Rosmarin „Arp“ oder „Hill Hardy“ können starke Fröste vertragen. Das, was dem Rosmarin oder auch anderen wintergrünen Pflanzen zu schaffen macht, sind Minusgrade gepaart mit schönstem Sonnenschein – also genau das Wetter, das wir Menschen im Winter so herbeisehnen.

Durch die Sonneneinstrahlung verliert die Pflanze über ihre Blätter oder Nadeln Feuchtigkeit, die sie sich aus dem noch gefrorenen Boden nicht wiederholen kann – die Pflanze vertrocknet.

Was tun? Ganz einfach: Schützen Sie Ihre Pflanzen, solange der Boden noch gefroren ist, gegen die stärker werdende Sonneneinstrahlung – z.B. mit Reisig oder speziellen Vliesen.

Wenn Sie demnächst an einem wunderschönen frostigen Wintertag freudig ins wiederkehrende Licht blinzeln und zur Sonnenbrille greifen – dann denken Sie auch an Ihren Rosmarin zuhause 😉

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