Gärtnerei

Kräuter, Duft und viel Genuss!

Kräutertag 2015 – ein schöner Tag! Trotz großem Andrang herrschte auf dem gesamten Markt eine entspannte, friedliche und freundliche Atmosphäre. Viel Lob gab es für die gute Organisation und die gelungene Mischung von Augenschmaus und Gaumenfreude.

Auch in unserer Gärtnerei war viel los. Hier einige Eindrücke des Tages in Wort & Bild:kraeutertag_2015_a
Daniel öffnet die Tür für die ersten Gästekraeutertag_2015_l
Patricia versorgt sie mit Jiaogulan-Sekt und Kräuter-Smoothies
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Martina: „Flirren und Sirren und freudige Aufregung lagen in der Luft. Die Kunden warteten geduldig trotz zeitweise längerer Schlangen an den Kassen. Zum Ende gab es sogar Zeit für viele Fachgespräche.“

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Bernd: „Wir sind gut! Es gab viel Anerkennung dafür, dass wir bei all dem Stress so ruhig bleiben und wirklich gut organisiert sind.“

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Anja: „Die Kunden waren gut drauf – wir waren gut drauf! Ein Kind hat sehr darauf aufgepasst, dass der Käfer, der auf der Pflanze saß, auch auf jeden Fall mitbezahlt wird – niedlich!“

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Hilke: „Rilana, Elli, Angelika und ich haben am Vortag den Kräuterquark und den Linsenaufstrich vorbereitet. Das war spannend, denn plötzlich arbeitet man mal mit Kollegen zusammen, die man sonst nur vom Sehen kennt. Wir haben in den 4 Stunden viele, viele Teelöffel gebraucht, weil wir so oft probieren mussten …“

Hier die Rezepte:
Brotaufstrich mit roten Linsen
Grundrezept: Rote Linsen mit knapp der 1 1/2 fachen Menge Wasser garen. Salzen. Frische, fein gehackte Kräuter unterrühren. Olivenöl bis zur gewünschten Konsistenz zugeben. Diese Kräuter waren enthalten:
Wilder Sommer
Basilikum „Wildes Purpur“, Sizilianischer Fenchel, Australisches Zitronenblatt, Schnittknoblauch
Sommernachtstraum
Vietnamesische Melisse, Zimmerknoblauch, Türkische Minze

Kräuterquark „Sommersonnenwende“
Zutaten: Quark (40% Fett i. Tr.), Salz, Roter Ampfer, Zimmerknoblauch, Französischer Estragon, Australisches Zitronenblatt, Basilikum „Wildes Purpur“

Birgit: „Die Stimmung war insgesamt sehr entspannt. Während des stundenlangen Schnittchen-Marathons ergaben sich viele nette Küchengespräche. Wir waren so ’ne Mischung aus Catering-Service und Seelsorger der Toiletten-Warteschlange.“

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Marc:“ Da ich sonst im Versand arbeite, hab ich mich gefreut mit unseren Kunden mal direkt in Kontakt zu kommen, mal zu sehen, wer bei uns einkauft. Meine Finger riechen nach 2 Tagen immer noch nach Zimmerknoblauch – wenn das für den Rest meines Lebens so bleibt, weiß ich wenigstens woher es kommt …“

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Christian: „Ein Tag mit viel positivem Stress! Die Kunden haben mir wirklich Löcher in den Bauch gefragt, aber wenn du die Ruhe bewahrst und dir für jeden Zeit nimmst, gibt es ganz viel positives feed-back. Nächstes Jahr gerne wieder!“

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Anke: „Ein Mädchen hat sich so gefreut, dass ihre Pflanze vom letzten Jahr so gut gewachsen ist, dass sie dieses Jahr wiedergekommen ist. Die Ausbeute in diesem Jahr: Tomate und Minze!“

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Und während die beiden großen Schwestern sich von Natascha und Anke beim Topfen ihrer Pflanzen helfen ließen …
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… unterstützte die Kleinste unseren Gießdienst!

Tobias: „Ein Thema bei den Gärtnerei-Führungen waren verschiedene Blattdüfte von „zitronig“ bis „käsig“. Beim Duft-Rätsel wurden die Blätter von Ceylon-Zimt schnell richtig erschnuppert. Piment hingegen wurde nach 10 Führungen mit ca. 320 Besuchern nur vier mal erraten.“

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Diese Familie brachte es auf den Punkt: „Never change a winning team! Wir kommen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder!“

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Kräutertag 2015 – wir laden ein!

Es ist wieder soweit: wie jedes Jahr am dritten Sonntag im Juni startet um 11.00 Uhr der Kräutertag in Horstedt. Über 90 Aussteller haben sich angekündigt und präsentieren ihre Ideen und Kreationen zum Thema Kräuter sowie regionales Kunsthandwerk.
Von Essenzen und Kosmetika über Pesto und Öle bis zur Kräuterforelle und einem Schluck Kräuterlikör sind es jeweils nur ein paar Schritte.

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Unserer Gärtnerei ist an diesem Sonntag von 11:00 – 18.00 Uhr geöffnet und lädt ein zum Bummeln, Staunen und Genießen in Gewächshaus-Atmosphäre – Kräuterdüfte der weiten Welt und der Geschmack heimischer oder exotischer Gewürzpflanzen inklusive. Mitbringen: viel Zeit und Schnupperlaune!

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Zwischendurch wird es bei uns immer wieder Kostproben von Brotaufstrichen, diversen exotischen Kräuterfrischkäsen und grünen Kräuter-Smoothies geben.

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Kinder dürfen ihre ersten gärtnerischen Erfahrungen machen und leckere Kräuter, wie z.B. Lakritztagetes oder Minze selber eintopfen und mit nach Hause nehmen.

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Gärtnermeister Tobias Breuckmann bietet im Laufe des Tages mehrmals Führungen durchs Gärtnerei-Gelände an. Der Beginn wird jeweils kurz zuvor bekannt gegeben.

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Zu erreichen ist Horstedt über die Autobahn A1 Bremen – Hamburg, eine Wegbeschreibung finden Sie hier.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

NDR-Nordtour zu Gast bei Rühlemann’s

Seit heute morgen um 10.00 Uhr haben wir für einige Stunden Besuch von einem Filmteam des NDR, welches einen Beitrag über unsere Gärtnerei dreht und dabei durch verschiedene Abteilungen läuft.

Nicht nur unsere Mitarbeiter wurden dabei ganz plötzlich zu Darstellern, auch zwei unserer Kundinnen erklärten sich spontan bereit mitzumachen und konnten auf diese Weise auch gleich ein paar ihrer Fragen an Daniel loswerden.

Der etwa 5 minütige Beitrag wurde am Samstag, den 2. Mai um 18.00 Uhr innerhalb der Sendung „Nordtour“ im NDR gesendet..

In der NDR-Mediathek können sie den Beitrag – „Der Kräuterpapst von Horstedt“ – noch für ca. 2 Monate ansehen:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordtour/Der-Kraeuterpapst-von-Horstedt,nordtour6660.htmll

Für den Blick hinter die Kulissen gibt’s hier ein paar Impressionen:

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1×1 der Pflanzengesundheit

Lexi und Stephan beschäftigen sich hier in der Gärtnerei hauptsächlich mit der Pflanzengesundheit. Neben ihren Bestrebungen, ständig die Kulturbedingungen zu verbessern, besteht ihre Arbeit im ökologischen Pflanzenschutz. Am vergangenen Samstag luden Sie im Rahmen der diesjährigen Schnupperstunden zu einem Blick in einen spannenden Mikrokosmos ein:

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„Stellen Sie sich vor, sie stehen in einem wunderschönen Garten. Barfuß auf weichem Rasen. Hinter Ihnen satt tragende Obstbäume, um Sie herum duftende Rosen und vor Ihnen ein üppiges Gemüsefeld. Es ist ein herrlicher Sommertag. Vögel zwitschern,
Schmetterlinge und andere Insekten flattern durch die Luft. Eine kleine Schnecke mit ihrem Haus zieht langsam vorbei. Und dort eine kleine Wühlmaus buddelt sich durch das Gem….waaassss. Plötzlich kippt die Stimmung, die Wühlmaus hat die Karotten gefressen, die Schnecken den Salat, Raupen knabbern am Kohl, Stare pflücken die Kirschen, Blattläuse saugen an den Rosenblüten und ein Maulwurf pflügt unseren Rasen. Ja, eine Katastrophe. Ein Szenario. Bevor wir nun aber den Kleingartenkrieg anfangen und Dinge tun, die wir später bereuen (10 Jahre alte Insektizide vom Nachbarn holen oder und aus Silvesterknallern Maulwurfstopp-Bomben basteln), lernen wir hier nun den ersten Punkt unseres kleinen 1×1 der Pflanzengesundheit: Keine Panik!

Zwischen Himmel und 20 cm unter der Erde passieren Dinge, die den menschlichen Verstand weit übersteigen. Wären wir nicht so fasziniert von dieser mikroskopisch kleinen Welt, würden wir uns wahrscheinlich eine andere Aufgabe im Leben suchen. Denn manchmal ist es schon frustrierend, ständig zu bekämpfen, aber das Leben findet immer einen Weg.
Doch unsere Arbeit hat auch viel mit Beobachtung zu tun. So haben wir Einblicke in ein Reich, das für das menschliche Auge kaum oder gar nicht wahrnehmbar ist. Es ist eine feinstoffliche Welt. Die der Pflanzen, in der alles mit allem zusammenhängt. Die Pflanzen sind in ständiger Kommunikation mit ihrer Umwelt, sei es über die Wurzel mit Kleinstlebewesen oder über das Blattgrün und durch Duftstoffe mit größeren Insekten und mit uns Menschen. Mit so komplexen Zusammenhängen haben selbst Wissenschaftler ihre Mühe. Aber wenn wir genau hinschauen sind es simple Zusammenhänge, die irdischer nicht sein könnten. Die Pflanze gehört zum Kreislauf der Natur. Und wir gehören dazu.
Wir alle wollen gesunde Pflanzen und nach Möglichkeit wollen wir diese auch noch bedenkenlos verzehren… oder? Dann aber müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass es eine Pflanze ohne Mitesser gar nicht gibt. Und das hat nicht immer etwas mit ihrem Gesundheitszustand zu tun. Vielleicht müssen wir wieder lernen zu teilen? Alle finden den Schmetterling schön, aber niemand toleriert die Raupe auf dem Kohl. Wie viele lieben den Gesang der Stare? Wer noch, wenn sie den Kirschbaum plündern?
Wir sind nicht allein.“

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Nach dieser humorvollen Einleitung referierten Sie ausführlich über Schadursachen, das Konzept des Integrierten Pflanzenschutzes, welches vorbeugende Maßnahmen und direkte Möglichkeiten der Bekämpfung beinhaltet und verschiedene Möglichkeiten der Pflanzenstärkung. Sie appellierten an die Verantwortung eines jeden Menschen mit der Bitte, auf chemische Bekämpfung weitgehend zu verzichten, denn alles, was der Mensch in seine Umwelt einbringt, landet schließlich früher oder später auf seinem Teller.

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Richtig spannend wurde es im praktischen Teil: nach der Vorstellung der am häufigsten vorkommenden Schädlinge, konnte diese ‚vegetarisch orientierte Konkurrenz‘ direkt an den Pflanzen, bzw. unterm Fadenzähler besichtigt werden.

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Aber längst nicht alle Krabbeltierchen gehören in den Bereich der Schädlinge. Auch einige der mit Erfolg in der Gärtnerei eingesetzten Nützlinge, die inzwischen liebevoll ‚unsere kleinsten Mitarbeiter‘ genannt werden, wurden vorgestellt.

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Der fachliche Austausch war für alle Beteiligten wertvoll und die Rückmeldungen zur Veranstaltung durchweg positiv. Die Besucher konnten viele Informationen mit nach Hause nehmen – und vielleicht einen ganz neuen Blick auf alles, was da im eigenen Garten lebt und krabbelt. Lexi und Stephan würd’s freuen 🙂

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Kleines Korn – ganz groß …

Da denkt man … Saatgut? Was ist an Saatgut spannend?
Hauptsache es keimt, wächst, die Pflanze duftet, hat einen Nutzen, oder blüht schön.
Weit gefehlt. Jedes ist doch irgendwie einzigartig, individuell und entwickelt sich unterschiedlich. Es gibt so viele Größen, Farben, Formen, Gerüche und manches ist richtig ‚fies‘.

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Da nicht jede Pflanze aus Deutschland oder Europa kommt, beziehen wir auch ganz exotisches Saatgut aus aller Welt. Manches Korn hat da, im wahrsten Sinne des Wortes, schon eine kleine Weltreise hinter sich. Außerdem die verschiedenen Bedürfnisse – die einen mögen und brauchen es kalt (die sogenannten Frostkeimer) und andere lieben Wärme.

Jedes Saatgut wird bei uns per Hand abgefüllt. Schon das Entnehmen der Körner aus großen und kleinen Gebinden ist total unterschiedlich im Klang. Teils hört man beim Auskippen gar nichts, weil die Körner so leicht sind. Anderes hört sich beim Herausrieseln an wie Meeresrauschen und schwere Körner machen einfach nur “Plopp”.
Die Farben gehen von unscheinbar grau, grün, braun bis tief schwarz, glänzend, mamoriert. Und – nomen est omen – denkt sich der Herzsame und zeigt wirklich ein Herz auf seiner Schale. Von rund bis länglich über eckig bis oval, es ist alles dabei. Manches ist behaart, Lauch-Scheibenschötchen sieht aus wie einfarbiges Konfetti, anderes ist rauh und z.B. Rhizinus fühlt sich wie eine glatte Murmel an.

Manchmal erkennt man das Saatgut schon am Geruch. Typisch ist hier der Kümmel. Oft schnuppern wir auch einfach mal so, ob wir die spätere Pflanze jetzt schon erraten können – natürlich ohne vorher auf den Namen zu schauen 🙂 . Vieles riecht gar nicht, oder es trifft unseren Geruchssinn nicht unbedingt. Egal, es kommt ja auch auf das Endergebnis an. ‚Fies‘ wird es bei einigen Chili Sorten. Da ist schon so manche Träne geflossen und der Hustenreiz ist auch vom Feinsten. Selbst Kolleginnen in einiger Entfernung können sich dem *Reiz* nicht entziehen…

Selbst bei der Aussaat können es viele Körner kaum erwarten sich zu entwickeln und dürfen deshalb nur wenig bis gar nicht mit Erde bedeckt werden. Andere brauchen eine gewisse Tiefe und auch Abstand um sich optimal entwickeln zu können. Doch alle brauchen Hege und Pflege. Es ist eine Verantwortung über Monate bis Jahre.
Das kleinste Saatkorn verliert sich fast auf der Hand und die Hinterlassenschaft einer Fliege hebt sich deutlich dagegen ab. Dann gibt es richtig große Körner, welche eine Aussaat deutlich erleichtern. Nicht immer gilt kleines Korn, kleine Pflanze – großes Korn,…

Dass bei Kräutern, wie z.B. den ganzen Basilikumsorten, sich auch noch individuelle Geschmacksrichtungen, oder bei Duftpflanzen sich unterschiedliche Düfte entwickeln, ist schon eine tolle Leistung, welche ihren Anfang in einem kleinen Korn hatte.
Selbst in der Wertigkeit gibt es eine Riesenspanne. Da gibt es das Saatgut, welches leicht zu ernten und in Massen vorkommt. Anderes ist wiederum so rar und wertvoll, dass wir es wie eine ‚Heilige Kuh‘ behandeln. Außerdem stellen wir immer wieder echte Renner in unserem Angebot fest. Es gibt sowas wie die Top 10 bei unseren Kunden.

Fakt ist: vieles fängt mit EINEM Korn an.
Jedes ein Unikat – lassen SIE es wachsen!