Winterimpressionen
Der Winter zeigt sich von seiner schönsten Seite – der Frost der letzten Tage hat in der Gärtnerei wunderschöne Bilder gemalt.
… und drinnen blüht schon der Lavendel!
Duftpflanzen
Der Winter zeigt sich von seiner schönsten Seite – der Frost der letzten Tage hat in der Gärtnerei wunderschöne Bilder gemalt.
… und drinnen blüht schon der Lavendel!
In den letzten sonnigen Oktobertagen sieht man sie überall: Stauden, Sträucher, Kräuter, Bäume, die auf ihrem Rückzug in die Winterstarre farblich noch einmal alles geben – jetzt, im Herbst, haben die Blätter vieler Pflanzen ihren großen leuchtenden Auftritt im Garten.
Diese Schönheit hat ihren ganz eigenen Ursprung: Nährstoffe werden für das nächste Jahr eingelagert, wodurch die verschiedenen Farbtöne zum Vorschein kommen.
Ein Grund mehr, die verwelkenden Pflanzen in unseren Gärten nicht zu früh abzuschneiden – die faulen Gärtner wird es freuen! Wer’s im Herbst noch gemütlicher liebt, der überlässt einfach alles bis zum nächsten Frühjahr der Natur. Der Frost schenkt uns dann später noch einmal ganz andere, bizarre Bilder. Auch viele Insekten finden so den nötigen Überwinterungsplatz.
Unsere blättrigen Fotomodelle waren diesmal:
Wintergrüner Schneeball
Wir wünschen farbenfrohe Herbsttage!
Warum der Pfeifenstrauch Pfeifenstrauch heißt!
Mit einfachem Werkzeug lässt sich in wenigen Minuten eine schön klingende Pfeife basteln. Man braucht dazu einen Zweig vom Pfeifenstrauch, eine Rosenschere, ein scharfes Messer, eine kleine Säge, eine dünne, nicht zu kurze Universalschraube.
Zunächst schneidet man mit der Rosenschere ein gerades, ca. zehn bis zwölf Zentimeter langes Aststück ohne Knoten von einem ein- bis zweijährigen Trieb. Es sollte ungefähr einen bis eineinhalb Zentimeter Durchmesser haben.
Dann wird mit der Schraube von einer Seite her das Mark aus dem Holz gebohrt. Dazu wird die Schraube ein kurzes Stück in das Mark gedreht und anschließend heraus gezogen. Beim nächsten Mal wird die Schraube etwas tiefer eingedreht und wieder herausgezogen und so weiter. So entsteht Stück für Stück das Pfeifenrohr. Wichtig ist, dass am unteren Ende ein ca. 1 cm langes Stück Mark in dem Rohr als Verschluss erhalten bleibt.
Als nächstes wird mit der Säge etwa zwei Zentimeter vor dem oberen Ende das Rohr rechtwinkelig eingesägt. Ungefähr so tief, dass der innere Rohrquerschnitt ein Drittel angeschnitten ist. Mit dem Messer wird nun das Rohr von unten her schräg aufgeschnitten.
Danach braucht man ein kurzes Aststück von vollem Holz, z.B. Hasel ist gut geeignet. Dieses Aststück sollte in der Länge dem oberen Rohrstück über dem Einschnitt, und im Umfang dem inneren Rohrdurchmesser entsprechen. Das Aststück wird geschält, dann von einer Seite her flach, keilförmig geschnitzt und anschließend mit der dünnen Seite nach außen zeigend in das obere Rohrstück gedrückt.
Jetzt sollte an dem Einschnitt im Rohr gerade noch ein schmaler Schlitz als Öffnung vorhanden sein, durch den die Luft geblasen wird.
Mit viel Humor, Lampenfieber und Spekulatius empfing Christian am vergangenen Samstag die interessierten Besucher seiner Schnupperstunden, die es wirklich wissen wollten: „Wie bekomme ich meine Schätzchen durch den Winter?“
Schon bei der Einführung ins Thema gab es einige Aha-Erlebnisse: „Wir Gärtner sprechen oft von ausdauernden / mehrjährigen Pflanzen oder winterharten Pflanzen, aber was bedeutet das eigentlich genau?“
‚Ausdauernd‘ (bei uns gekennzeichnet mit P=perennierend) heißt lediglich ‚mehrjährig‘ und gibt keine Auskunft über Frosthärte
„Welche Bedürfnisse haben Pflanzen im Winter und was gilt es unbedingt zu vermeiden?“
Dauerhaft nasse Füße fördern das Absterben des Wurzelwerks
„Welches ist der ideale Überwinterungsort und wie schütze ich draußen vor Frost?“
Mit Vliesen, die auch in unserer Gärtnerei Verwendung finden …
… oder Tannenreisig kann man den oberirdischen Teil der Pflanze gut gegen Sonne und Frost schützen
„Mit welchen Mitteln kann ich meine Pflanzen schützen, welche sind eher kontraproduktiv?“
Plastikfolie über den Pflanzen unbedingt vermeiden!
Christians einfache und bildhafte Appelle, z.B.: „Wenn man mich ein halbes Jahr in einen dunklen Keller sperren würde, wäre ich auch beleidigt …!“ halfen sehr dabei, sich in die Bedürfnisse der Pflanzenwelt hineinzuversetzen ….
… und mit Hilfe der konkreten Fragen und Anregungen der Gäste entspann sich ein sehr lebendiger Dialog, der am Ende dann auch wirklich keine Fragen mehr offen ließ.
So ausführlich, individuell und vielseitig beraten, informiert und versorgt kann die dunkle Jahreszeit ruhig kommen 🙂
Zu guter Letzt, hier die
Faustregeln zur Überwinterung
von Christian Müller
Das Thema Überwinterung beginnt beim Kauf der Pflanze! Setzen Sie sich mit den Ansprüchen der Pflanze auseinander: Welchen Standort bevorzugt die Pflanze? Ist eine Winterhärte gegeben? Wo ist der natürliche Lebensraum der Pflanze?
Im Herbst und im Winter benötigen unsere Pflanzen weniger Wasser und Dünger. Es ist ganz wichtig die Wassergaben der Witterung anzupassen; gedüngt werden sollte einmal im Monat mit dem Gießen. Stauende Nässe ist unbedingt zu vermeiden, da sonst die Wurzel Schaden nehmen kann.
Während des Winters können die meisten mediterranen Pflanzen kühl und hell überwintert werden. Licht ist ein ganz wichtiger Faktor bei der Überwinterung. Steht die Pflanze zu dunkel, kann es zu Problemen kommen – im schlimmsten Fall stirbt die Pflanze ab oder die Pflanze braucht im nächsten Frühjahr sehr lange um wieder mit dem Wachstum zu starten.
Pflanzen, die aus den Tropen stammen, sollten hell und warm durch den Winter gebracht werden. Temperaturen von unter 15°C sollten nicht unterschritten werden. Die trockene Luft in unseren Wohnzimmern kann zu einem Spinnmilbenbefall führen. Deshalb sollten die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge kontrolliert werden.
Bei Kübelpflanzen, die frostfest sind, sollte ein Durchfrieren der Erde verhindert werden. Sei es, dass die Pflanzen an einen geschützten Ort im Garten gestellt werden oder die Töpfe mit Laub, Luftpolsterfolie oder alten Decken vor dem Frost geschützt werden.
Winterharte Pflanzen sollten draußen überwintert werden. Werden diese aus übertriebener Fürsorge ins Haus geholt, scheitert die Überwinterung oft.
Nutzen Sie Reisig, Laub oder ein Vlies um Pflanzen draußen vor dem Frost zu schützen. Folie trägt in vielen Fällen zum Misserfolg der Überwinterung bei.
Wenn Sie an Ihren Pflanzen im nächsten Frühjahr wieder Wachstum beobachten, erhöhen Sie langsam die Wasser- und Düngergaben.
Ist die Überwinterung gelungen, gewöhnen Sie die Pflanzen vorsichtig wieder an das Licht. Glas lässt nur sehr wenig UV-Strahlung durch, daher besteht die Gefahr von Sonnenbrand, wenn es für die Pflanzen wieder ins Freie geht. Dies sollte somit an bedeckten Tagen geschehen.
Kürzlich berichtete mir Stephan (Jazek), dass der Duft der Chinesischen Yamswurzel im Gewächshaus inzwischen vom Duft des Nachtjasmins abgelöst wurde. Besonders in den frühen Morgenstunden könne man ihn noch sehr stark wahrnehmen – denn wie der Name schon verrät: der Nachtjasmin ist nachts aktiv. Bedauerlicherweise ist dieser intensive Duft aber schon weitgehend verflogen, wenn ich – deutlich später als die Kollegen – morgens hier ankomme.
Wie schade, dachte ich. Vielleicht sollte ich doch einmal ganz früh am Morgen herkommen?
Jazek hatte dann die rettende Idee: „Nimm doch einfach eine Pflanze mit und beobachte, was passiert!“
Gesagt, getan, Pflanze mitgenommen, in die Wohnung gestellt und sie dort ein paar Stündchen sich selbst überlassen …
Schon beim Wiedersehen am späten Abend bemerkte ich: Die Blüten, vorher lang und schmal, hatten sich alle weit geöffnet.
Meine Tochter, zufällig zu Besuch, meinte: „Aaah, deswegen riecht es hier so nach Honig!“
Und ja, eindeutig, der Duft hatte eine schöne, frische und würzige Süße. Lecker! Genau richtig für laue Sommerabende auf der Terrasse.
Ob der Duft sich in der Nacht noch verstärkte? Ich weiß es nicht, denn ich habe wunderbar geschlafen …
Nachtjasmin mit geschlossenen Blüten
Nachtjasmin mit geöffneten Blüten