Duftpflanzen

Duftpflanzen

Dezemberblüten

Statt Adventskalendertürchen öffnen sich in den Gewächshäusern der Gärtnerei Tag für Tag neue Blüten. Ein schöner Kontrast zum derzeitigen trüb-tristen Dezemberwetter!

Dezemberblueten_Collage

Hier die Auflösung des Bilderrätsels:ple09
Zulu-Plectranthus

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Apfelsalbei

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Puerto-Rico-Oregano

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Ololiuqui

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Basilikum ‚Zanzibar‘

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Peruanischer Salbei

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Heliotrop ‚Iowa‘

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Baumwolle, asiatisch

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Weihrauchpflanze, grün

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Trichterwinde, ausdauernd

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Chinesische Tee-Chrysantheme

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Justica ‚Tilo‘

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Zwerg-Tamarillo

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Moujean-Tee

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Jamaicathymian, grün

Wir wünschen eine bunte Vorweihnachtszeit!

Schönheit und Duft der Apothekerrose

So lautete der Titel der Schnupperstunden, zu denen Ursula Schröder, die seit 11 Jahren Führungen durch unsere Gärtnerei anbietet, am vergangenen Samstag eingeladen hatte.

„Keine andere Blume spielt in der Kulturgeschichte so vieler Völker eine derartig große Rolle wie die Rose. Schon in der Antike gab es Rosenzüchter, Kranzbinder, Blumenstecker, Apotheker und Mönche, bei denen die Rose einen besonderen Wert genoss. Blumenschmuck, Duftwasser, Heilmittel und anderes mehr aus Blüten waren fester Bestandteil im Alltag der Menschen. Eine alte Rosensorte, die sich durch eine schöne Blütenform, eine leuchtende Farbe und einen intensiven Duft auszeichnet, ist die Apothekerrose. Sie ist mit ihren Eigenschaften eine perfekte Rose für die besondere Blüten- oder Gourmetküche.“

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Damit sich die interessierten Besucher selbst ein Geschmacksurteil bilden konnten, hatte sie liebevoll arrangierte und dekorierte Köstlichkeiten wie Rosenlikör, Rosenmarmelade, Rosenzucker, Rosenwasser sowie eine Vor- und eine Nachspeise mitgebracht.

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Schon beim Blick auf den gefüllten Teller lief einem das Wasser im Mund zusammen. Die Rückmeldungen waren eindeutig: „Leeeeeeeecker!“  und die Kombination mit anderen Lebensmitteln – wie z.B. Ziegenkäse in der Vorspeise – sehr überraschend!

Für die Glücklichen, die die zur Zeit blühende Apothekerrose in der Nähe haben (alternativ auch andere duftende Rosenblüten wie z.B. die der Essigrose sowie die Blüten vieler gefüllter, stark duftender historischer Rosen), hier einige der Rezepte zum Nachkochen:

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Rosenlikör
Um Likör herzustellen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist der Zusatz von Zitronen oder Zitronensäure, damit die rote Farbe der Rose in die Flüssigkeit übergeht. Schmeckt nach Rose ohne aufdringlich zu sein.

3 Handvoll Blüten und Blätter von der Rose. 200 g Zucker in 250 ml leicht erwärmtem Weißwein auflösen. 1 aufgeschnittene Vanilleschote dazugeben und den Sud über die Rosenblätter gießen. 3-4 Tage lang ziehen lassen. Mit 700 ml Weinbrand auffüllen und weitere 6-7 Wochen stehen lassen. Abseihen und umfüllen.

Rosenzucker
100 g Rosenblüten zwei Tage an einem warmen Ort trocknen. 100 g Zucker und eine Vanillestange dazugeben. Die Menge in einen Mixer füllen und zerkleinern. In ein gut verschließbares Gefäß geben.

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Rosenvorspeise mit Ziegenfrischkäse
Schnell zu machen, optisch gut und geschmacklich nicht zu vermuten – die Vorspeise. Schmeckt einfach nur lecker und selbst Gegner von Ziegenfrischkäse sind überzeugt.

Rosenblätter auf einem Glas- oder weißen Teller am Rand verteilen. In die Mitte Ziegenfrischkäse geben. Darauf leicht erwärmten Honig (Raps, Sommer- oder Apfelblüte) geben. Auf diese Masse gerebelten Chili streuen. Dazu wird Baguette gereicht.

Rosenmarmelade
Einen 2-Liter-Behälter mit Rosenblütenblättern füllen und diese mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen. 2 Zitronen dazu, einen Tag stehen lassen, pürieren. Einen Liter Masse mit je einem Paket Gelierzucker aufkochen.

Weitere Rezepte wie ‚Rosensorbet‘ oder ‚Rosencreme‘ oder … oder … oder …, kombiniert mit Hinweisen zur Pflege der Rose im Garten, liegen zur Zeit noch in der Gärtnerei aus und dürfen gerne mitgenommen werden!

 

Neue EU-Saatgutverordnung definiert den Begriff Saatgut neu und reglementiert den Vertrieb aller Pflanzen

Eigentlich wollte ich ja die blog-Arbeit bleiben lassen, aber dann las ich es  in der Zeitung und hörte es im Fernsehen: die EU plant eine neue Saatgutverordnung. Hobbygärtner und Mikrobetriebe werden ausgenommen. Alles gut. Oder doch nicht? Ich suchte und fand sie – die neue geplante Gesetzesverordnung über die die Medien berichten.

Die neue Gesetzesverodnung vom 06.05.2013 trägt den Titel:

»VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Erzeugung von Pflanzenvermehrungsmaterial und dessen Bereitstellung auf dem Markt«.  (Nichts da von Saatgutverordnung!)

Verstehen kann man die Verordnung als Laie erst einmal überhaupt nicht. Da werden Begriffe verwendet, wie Ausgangsmaterial, Standartmaterial usw. Daneben erfolgen viele Querverweise innerhalb der Regelung. – Als ich anfing zu lesen, dachte ich nur: Zum Glück hast du mal jahrelang bei Gericht gearbeitet und kennst dieses Bürokratendeutsch!

Die EU definiert in der Verordnung als erstes den Begriff Saatgut neu. Saatgut gehört damit zum Vermehrungsgut (Pflanzenvermehungsmaterial). Und Vermehrungsgut ist alles vom Saatgut über den Steckling oder der Knolle bis zur fertigen Pflanze.

Daneben gilt: Egal ob Nutzpflanze, Zierpflanze, Gemüse, Wein, Obst oder sogar Wald. Verkauft und gekauft werden darf nach dieser Verordnung in Zukunft nur noch, was amtlich registriert wurde und ein amtliches Etikett trägt!

Soll diese Verordnung den endgültigen Sieg von Monsanto, DuPont und anderen Saatgutkonzernen sichern, die schon lange eingeräumt haben, dass sie das Ziel verfolgen, das gesamte Saatgut und alle Feldfrüchte, die auf der Erde angebaut werden, zu kontrollieren und zu beherrschen?

Was ich nämlich nicht verstehe:
Will jemand Vermehrungsgut in den Handel bringen will, muss er dieses nun national oder international bei einer noch zu schaffenden Behörde registrieren lassen. Die Registrierung kostet Geld und ist sehr umständlich, denn neben einem formalen Antrag erfolgt dann auch noch eine amtliche technische Prüfung des Vermehrungsgutes – also wohl der Pflanze u.a. auf ihre Gefahr für Umwelt, Mensch, Tier.  Ist das alles geschafft, der Antragsteller hat bezahlt und die Registrierung erhalten, muss er jedes Jahr an das Amt zahlen, damit die Registrierung nicht erlischt.  Heißt das nun, n u r derjenige, der  die Sorte registriert bekommen hat, kann auch damit handeln, da er ja, die jährliche Gebühr und die Verfahrenskosten für die Registrierung getragen hat?  Oder darf ich auf die Spendierfreude eines einzelnen hoffen, der dann auch für mich die Bahn für den Handel mit dieser Sorte freigemacht hat. …. Ich denke letzteres darf bezweifelt werden!

Die Hürde mit der Registrierung beinhaltet neben der Gefahr der Monopolstellung einzelner noch eine andere Gefahr – nämlich das Schrumpfen der Artenvielfalt, das Verschwinden von vielen Sorten auf dem Markt. im Kräuterhandel dürfte dieses z.B. auf Stevia oder Jiaogulan, nicht zu vergessen all die seltenen chinesischen Kräuter wie z.B. Ashwaganda zutreffen. Einfach und allein schon deshalb, weil sie nicht aus der EU als Ursprungsland stammen, wissenschaftliche Abhandlungen über ihre Wirksamkeit und Unbedenklichkeit als ganze Pflanze zumeist nicht vorliegen und eine Registrierung daher ausscheiden wird.

Der Hobbygärtner darf noch seine Pflanzen und sein Saatgut tauschen – unentgeltich versteht sich, denn wenn er es gegen Geld tut, vermarktet er sein Produkt und dann muss seine Pflanze oder sein Saatgut ein amtliches Etikett tragen mit der Aufschrift „Nischen-Material“ und er muss Buch führen über die Anzahl der Pflänzchen, die er da verkauft und wieviele er denn in seinem Garten so vermehrt. Sie glauben das nicht, dann lesen Sie mal Artikel 2 und Artikel 36 der Verordnung (hier im Original)  oder  hier in Deutsch – (auf Seite 27 finden Sie den Artikel 2 und Seite 45 den Artikel 36).

Die neue „Saatgutverordnung“ wie sie in den Medien genannt wird, soll im Jahr 2016 wohl in Kraft treten und zum 31.12.2020 vollständig umgesetzt werden. Ich hoffe, daß es so nicht passiert!

Lieben Gruß

Patricia Rühlemann

P.S.: Kurz nach Fertigstellung meines Artikels fand ich noch eine Internetseite, auf der kann man eine Petition unterzeichnen, um die Verordnung zu stoppen. Ferner kann man sich dort noch mehr Informationen über die geplante neue Richtlinie zur Reglementierung von Saatgut und Pflanzen holen.

Workshops 2013

„Eeeeendlich haben Sie wieder geöffnet!“ – seit Ostermontag schlendern unsere Kunden mit viel Lust auf frisches Grün durch unsere Oase. Mit langen Einkaufslisten oder ganz spontan wird nach Herzenslust probiert, geschnuppert, geschaut und verglichen. Blumen, die nach Schokolade duften, Minze für die Nachbarin „Welche nehm ich bloß?“, Pflanzen für drinnen und für draussen – alles ist gefragt.

Wer in diesem Jahr zusätzlich etwas über die Verwendung diverser Kräuter und Duftpflanzen erfahren möchte, dem seien unsere diesjährigen „Schnupperstunden-workshops“ ans Herz gelegt. Einmal pro Monat, jeweils samstags in der Zeit zwischen 12.00 und 15.00 Uhr stellen einige unserer Mitarbeiter ihre Lieblingsthemen in der Gärtnerei vor – kostenlos und für jeden Besucher offen.

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Am 27. April 2013 lädt Bernd-U. Eggers ein in die Welt der Räucherkräuter. In verschiedenen Zeremonien wird er das Energetische Räuchern mit getrockneten Kräutern vorstellen. Zur Herstellung und Verwendung gibt er wertvolle Hinweise.

Am 25. Mai 2013 stellt Anja Bodmann die Vielfalt der Teekräuter vor. Dabei gibt sie jede Menge Tipps zur Zubereitung. Mitmischen erwünscht!

Am 22. Juni 2013 lässt Ulla Schröder Schönheit und Duft der Apothekerrose sprechen. Wir dürfen Kostproben genießen, die aus der Rose zubereitet wurden – schon die alten Römer wussten Rosenblüten an Speisen und Getränken zu schätzen.

Am 20. Juli 2013 laden Nina Meyer und Janne Schoof ein zum Backen mit Kräutern. Neues ausprobieren oder doch auf Altbewährtes setzen? Von süß bis herzhaft – da ist bestimmt für jeden etwas dabei. Probieren Sie’s aus!

Am 17. August 2013 entführt Ulla Schröder uns in die Welt der essbaren Blüten. Wir lernen Blüten kennen, die würzen, heilen und unsere Sinne verführen. Alte Hausmittel aus Blüten werden ausgestellt, Gerichte und Getränke zubereitet – ein bunter Genuss!

Am 14. September 2013 gibt’s Feurige Ideen mit Chili – vorgestellt von Ulla Schröder. Chili bringt Wärme in unseren Körper und verhilft zu guter Laune. Durch Kostproben lernen wir die Vielfalt und unterschiedliche Schärfestufen von Chili kennen.

Schnuppern Sie rein – wir freuen uns auf Sie!