Autorenname: Katrin Borgmann

Gedeckter Tisch für Biene & Co.

Ein wunderschön arrangiertes Pflanzen-Menue empfing die Besucher der Schnupper-stunden am vergangenen Samstag. Unser Direktverkaufsleiter und Hobby-Imker Bernd-U. deckte den Tisch mit abwechslungsreichen Kräutern und Pflanzen für ein ausgewogenes und leckeres Bienenbuffet.

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Ausführlich stellte er bienen- und insektenfreundliche Pflanzen vor, die er selbst im eigenen Garten kultiviert hat. Aus seiner Erfahrung berichtete er, aus welchem Grund die einen Pflanzen mehr und andere dagegen weniger für eine gute Honig-Ausbeute geeignet sind.

Auch wenn das Bienensterben zur Zeit in aller Munde ist – zu gut sollte man es auch nicht meinen, denn bei einem Überangebot von sehr nektarreichen Pflanzen könnten sich Bienen in einen Rausch arbeiten und auch dadurch sterben. Wie immer gilt: eine gesunde Mischung macht’s!

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Aber nicht nur an die Bienen hatte er gedacht: einen Teil seines selbst hergestellten Honigs hatte er zum Probieren mitgebracht; auch fertig bestrichene Kostproben standen bereit, so dass die Entwicklung vom Nektar in der Pflanze bis zum fertigen Honig genüsslich nachvollzogen werden konnte 🙂

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Nach dem Vortrag gab es viel Zeit für Fragen und Fachsimpeleien, was sehr gerne angenommen wurde.

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Die folgenden Pflanzen stehen auf Bernds ganz persönlicher Hitliste für ein prima Bienenbuffet:

Oregano, Borretsch, Baldrian, Wundklee, Weiße Melisse, Herzgespann, Ysop, Echte Seidenpflanze, Prärie Seidenpflanze, Zitronenmelisse, Katzenminze, Heilziest, Gundelrebe, Immenblatt, Minzen, Zitronenquendel, Thymian, Salbei, Lavendel, Anisysop, Bergbohnenkraut, Goldmelissen, Amerikanische Bergminze, Geißraute, Seifenkraut, Gelber Salbei, Dost, Russischer Salbei, Waldgeißbart, Koreanische Minze, Cherokee Bergminze, Fliederknöterich, Wasserdost, Günsel, Beinwell, Gartenbergminze, Kleeulme, Bartblume und Baummispel.

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Tee – Balsam für Körper und Geist

„Stellen Sie sich vor es ist Winter, bitterkalt, Sie sitzen im warmen Wohnzimmer auf dem Sofa, lesen ein gutes Buch oder den neuen Rühlemann‘s Katalog und trinken dazu eine schöne, wärmende Tasse Tee mit Kräutern aus eigenem Anbau.“

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Wie das geht? „Mit einer guten Vorsorge!“, meinen Anja und Martina. „Wenn Sie jetzt pflanzen und im Sommer oder Herbst ernten, können Sie die Kräuter perfekt für den Winter trocknen. Wir lieben es, das ganze Jahr über von unseren tollen Kräutern zu profitieren. Versuchen Sie es auch und erleben Sie die wohltuende Wirkung einer guten Tasse Tee.“

Und damit das Ganze nicht nur graue Theorie bleibt, boten Sie am vergangenen Samstag genau zu diesem Thema ihre diesjährigen Schnupperstunden an. Wie in den Jahren zuvor konnte Tee aus frischen Kräutern probiert werden; dazu kam eine Auswahl von getrockneten Kräutern, die sich die Besucher auf Zuruf spontan aufbrühen lassen konnten.

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In vielen Einzelgesprächen wurden Fragen zur fachgerechten Ernte und Trocknung, zur anregenden oder beruhigenden Wirkung von Kräutern oder ganz allgemein zur Zubereitung beantwortet.
Das Sonderthema ‚Kräuter zum Süßen‘ wurde anhand der drei Beispiele ‚Stevia‚ (getrocknet und gemahlen), ‚Japanische Tee-Hortensie‚ (fermentiert und getrocknet) und ‚Tian Cha, Chinesisches Süßblatt‚ (in getrockneter Form) vorgestellt. Die dadurch erreichte Süße überraschte sehr!

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Auch das Angebot, sich aus dem mitgebrachten Vorrat an getrockneten Kräutern eine eigene Mischung zu kreieren und mit nach Hause zu nehmen, wurde gerne angenommen.

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Eine gemütliche Teezeit wünschen Anja und Martina!
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Neues Pflanzenleben

In diesen Wochen knuspeln, bohren, winden und tanzen sich die frischen und noch ganz zarten Sämlinge in einem rasanten Tempo auf die Bühne des Lebens. Manche platzen förmlich aus der Schale sobald sie aus der Erde schauen, andere falten sich ganz allmählich heraus und wieder andere lassen die letzten Hüllen erst zum Schluss aus großer Höhe fallen 😉
In einem Punkt aber gleichen sie sich alle – sie sind dabei wunderschön anzuschauen!

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Et voilà, Vorhang auf für die Protagonisten:

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Echte Seidenpflanze
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Maikoacap03
Baumchili, gelball33
Rote Winterheckezwiebelriv01
Ololiuquiatr19
Glanzmelde ‚Friedrichshof‘
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Sibirischer Winterportulak
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Bärwurzmyr01_2
Süßdolde (Myrrhenkerbel)cap01
Sibirischer Hauspaprikapeu02
Echter Haarstrangpor03
Pipicha

NDR-Nordtour zu Gast bei Rühlemann’s

Seit heute morgen um 10.00 Uhr haben wir für einige Stunden Besuch von einem Filmteam des NDR, welches einen Beitrag über unsere Gärtnerei dreht und dabei durch verschiedene Abteilungen läuft.

Nicht nur unsere Mitarbeiter wurden dabei ganz plötzlich zu Darstellern, auch zwei unserer Kundinnen erklärten sich spontan bereit mitzumachen und konnten auf diese Weise auch gleich ein paar ihrer Fragen an Daniel loswerden.

Der etwa 5 minütige Beitrag wurde am Samstag, den 2. Mai um 18.00 Uhr innerhalb der Sendung „Nordtour“ im NDR gesendet..

In der NDR-Mediathek können sie den Beitrag – „Der Kräuterpapst von Horstedt“ – noch für ca. 2 Monate ansehen:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordtour/Der-Kraeuterpapst-von-Horstedt,nordtour6660.htmll

Für den Blick hinter die Kulissen gibt’s hier ein paar Impressionen:

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1×1 der Pflanzengesundheit

Lexi und Stephan beschäftigen sich hier in der Gärtnerei hauptsächlich mit der Pflanzengesundheit. Neben ihren Bestrebungen, ständig die Kulturbedingungen zu verbessern, besteht ihre Arbeit im ökologischen Pflanzenschutz. Am vergangenen Samstag luden Sie im Rahmen der diesjährigen Schnupperstunden zu einem Blick in einen spannenden Mikrokosmos ein:

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„Stellen Sie sich vor, sie stehen in einem wunderschönen Garten. Barfuß auf weichem Rasen. Hinter Ihnen satt tragende Obstbäume, um Sie herum duftende Rosen und vor Ihnen ein üppiges Gemüsefeld. Es ist ein herrlicher Sommertag. Vögel zwitschern,
Schmetterlinge und andere Insekten flattern durch die Luft. Eine kleine Schnecke mit ihrem Haus zieht langsam vorbei. Und dort eine kleine Wühlmaus buddelt sich durch das Gem….waaassss. Plötzlich kippt die Stimmung, die Wühlmaus hat die Karotten gefressen, die Schnecken den Salat, Raupen knabbern am Kohl, Stare pflücken die Kirschen, Blattläuse saugen an den Rosenblüten und ein Maulwurf pflügt unseren Rasen. Ja, eine Katastrophe. Ein Szenario. Bevor wir nun aber den Kleingartenkrieg anfangen und Dinge tun, die wir später bereuen (10 Jahre alte Insektizide vom Nachbarn holen oder und aus Silvesterknallern Maulwurfstopp-Bomben basteln), lernen wir hier nun den ersten Punkt unseres kleinen 1×1 der Pflanzengesundheit: Keine Panik!

Zwischen Himmel und 20 cm unter der Erde passieren Dinge, die den menschlichen Verstand weit übersteigen. Wären wir nicht so fasziniert von dieser mikroskopisch kleinen Welt, würden wir uns wahrscheinlich eine andere Aufgabe im Leben suchen. Denn manchmal ist es schon frustrierend, ständig zu bekämpfen, aber das Leben findet immer einen Weg.
Doch unsere Arbeit hat auch viel mit Beobachtung zu tun. So haben wir Einblicke in ein Reich, das für das menschliche Auge kaum oder gar nicht wahrnehmbar ist. Es ist eine feinstoffliche Welt. Die der Pflanzen, in der alles mit allem zusammenhängt. Die Pflanzen sind in ständiger Kommunikation mit ihrer Umwelt, sei es über die Wurzel mit Kleinstlebewesen oder über das Blattgrün und durch Duftstoffe mit größeren Insekten und mit uns Menschen. Mit so komplexen Zusammenhängen haben selbst Wissenschaftler ihre Mühe. Aber wenn wir genau hinschauen sind es simple Zusammenhänge, die irdischer nicht sein könnten. Die Pflanze gehört zum Kreislauf der Natur. Und wir gehören dazu.
Wir alle wollen gesunde Pflanzen und nach Möglichkeit wollen wir diese auch noch bedenkenlos verzehren… oder? Dann aber müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass es eine Pflanze ohne Mitesser gar nicht gibt. Und das hat nicht immer etwas mit ihrem Gesundheitszustand zu tun. Vielleicht müssen wir wieder lernen zu teilen? Alle finden den Schmetterling schön, aber niemand toleriert die Raupe auf dem Kohl. Wie viele lieben den Gesang der Stare? Wer noch, wenn sie den Kirschbaum plündern?
Wir sind nicht allein.“

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Nach dieser humorvollen Einleitung referierten Sie ausführlich über Schadursachen, das Konzept des Integrierten Pflanzenschutzes, welches vorbeugende Maßnahmen und direkte Möglichkeiten der Bekämpfung beinhaltet und verschiedene Möglichkeiten der Pflanzenstärkung. Sie appellierten an die Verantwortung eines jeden Menschen mit der Bitte, auf chemische Bekämpfung weitgehend zu verzichten, denn alles, was der Mensch in seine Umwelt einbringt, landet schließlich früher oder später auf seinem Teller.

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Richtig spannend wurde es im praktischen Teil: nach der Vorstellung der am häufigsten vorkommenden Schädlinge, konnte diese ‚vegetarisch orientierte Konkurrenz‘ direkt an den Pflanzen, bzw. unterm Fadenzähler besichtigt werden.

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Aber längst nicht alle Krabbeltierchen gehören in den Bereich der Schädlinge. Auch einige der mit Erfolg in der Gärtnerei eingesetzten Nützlinge, die inzwischen liebevoll ‚unsere kleinsten Mitarbeiter‘ genannt werden, wurden vorgestellt.

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Der fachliche Austausch war für alle Beteiligten wertvoll und die Rückmeldungen zur Veranstaltung durchweg positiv. Die Besucher konnten viele Informationen mit nach Hause nehmen – und vielleicht einen ganz neuen Blick auf alles, was da im eigenen Garten lebt und krabbelt. Lexi und Stephan würd’s freuen 🙂

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