Gärtnerei

Rundgang durch die Gärtnerei

Heute, am Sonntag, ist es richtig kalt draussen, und trotzdem stehen wir in den Startlöchern für das kommende Frühjahr. Aussaaten müssen gemacht werden, Pflanzen zurückgeschnitten werden, und die Stecklingsvermehrung kommt jetzt im Februar auch wieder richtig auf Touren.

Zeit also, um sich mal wieder einen ausführlichen Überblick zu verschaffen. Zumindest in den Gewächshäusern.

Dieser Streifzug durch die Gewächshäuser hat auch immer wieder einige Überraschungen parat. Pflanzen, die jetzt ausgerechnet in voller Blüte stehen, wie der Fruchtsalbei (Salvia dorisiana), der mir heute „über den Weg“ gelaufen ist.

Fruchtsalbei (Salvia dorisiana)
Fruchtsalbei (Salvia dorisiana)

Dieser Salbei blüht wirklich absolut nur im Winter! Diese Blüten sind genauso aromatisch wie die großen hellgrünen Blätter, und geben eine fantastische essbare Deko in Obstsalaten.

Rang Jued (Thunbergia laurifolia)
Rang Jued (Thunbergia laurifolia)

Auch Rang Jued (Thunbergia laurifolia) blüht im Winter bevorzugt. In der wärmeren Jahreszeit zeigen sich aber gelegentlich auch ein paar Blüten. Aber jetzt im Winter sind die leuchtend azurblauen Blüten natürlich noch mehr ein Hingucker.

Fleischbeere (Sarcococca humulis)
Fleischbeere (Sarcococca humulis)

Im Kalthaus liegt heute wieder ein wunderbar erfrischender Duft in der Luft. Die Fleischbeere (Sarcococca humulis) ist über und über mit kleinen weißen Blüten besetzt und parfümiert schon seit ein paar Wochen die kalt-feuchte Gewächshausluft.

Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum)
Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum)

Dann im Warmhaus. Große Überraschung! Eine unserer noch ganz kleinen Pfefferpflanzen (Piper nigrum) hat Früchte angesetzt! Diese Pflanze ist noch nicht einmal ein Jahr alt und trägt schon grüne Pfefferbeeren. Früher hatten wir verschiedenste Herkünfte von Schwarzem Pfeffer ausprobiert, die nur ganz selten, und schon gar nicht mitten im Winter gefruchtet haben.

Andenbeeren (Physalis peruviana)
Andenbeeren (Physalis peruviana)

Und wo wir grad bei Früchten sind…. Auch die Andenbeeren (Physalis peruviana) reifen sogar noch im Winter. Hier bei uns stehen Sie im – sagen wir mal „Lauwarmhaus“ – bei ca. 16-18°C. Übrigens sind die Andenbeeren wirklich ausdauernd, und nicht einjährig, wie ich schon oft in Büchern gelesen habe. Wir vermehren unsere seit vielen Jahren nur noch per Steckling.

Melloco (Ullucus tuberosus)
Melloco (Ullucus tuberosus)

Erst im Winter wurden in der Gärtnerei auch zwei knollenbildende Arten geerntet. Heute leuchteten sie mich in der Februarsonne richtig an. Melloco (Ullucus tuberosus) und Peruanischer Sauerklee (Oxalis tuberosa). Beide haben quasi Doppelnutzen. Im Sommer sind die Sauerkleeblätter toll am Salat oder in Kräutertee, und Melloco ist ein leckerer milder Spinat. Und jetzt kann man die Knollen beider Arten als Gemüse verzehren. Wie praktisch!

Peruanischer Sauerklee (Oxalis tuberosa)
Peruanischer Sauerklee (Oxalis tuberosa)

Miezi – Unsere „Schwarzarbeiterin“

Da unser Kater Siggi im Katalog verewigt ist, möchte ich an dieser Stelle hier Miezi vorstellen. Sie ist unsere eigenliche „Heldin“ bei der Arbeit, da sie viel selbständiger und somit nicht so leicht auf ein Foto zu bekommen ist wie Siggi, der sich gerne füttern, streicheln und durch die Gegend tragen lässt

Es geht das Gerücht, dass sie sogar einen Arbeitsvertrag hat, der mit Tatzenabdruck besiegelt wurde und sie erfüllt ihre Aufgabe zum Thema Pflanzenschutz sehr gewissenhaft.

Letztes Jahr hatte Miezi einen kleinen „Arbeitsunfall“ – wie auch immer – hatte sie eine abgerissene Kralle und humpelte nur noch durch die Gegend, die Arme ! Wir haben natürlich sofort reagiert und sie direkt zum Tierarzt gebracht.

Die Zeit danach hat Michi sie sogar bei sich zu Hause aufgenommen, damit sie in Ruhe genesen konnte. Seitdem ist sie wieder ganz die Alte und kümmert sich weiterhin darum, dass die Mäuse unsere Pflanzen weitgehend in Ruhe lassen.

Viele Grüße Brigitte

Katalog 2012 und Abschied

Hallo,
Daniel und ich arbeiten derzeit an unserem vorerst letzten gemeinsamen Gärtnerei-Projekt – den Katalog 2012. Am 2.Dezember ist es wieder soweit, dann geht er in den Druck.

Ich nehme nach knapp 2,5 Jahren Abschied von der Gärtnerei und überlasse und widme mich meinen Projekten. Der Blog wird dann von Mitarbeitern und von Daniel weiter betreut.
Anfang des Jahres habe ich mit der Fortbildung in Körperpsychotherapie begonnen. Weil ich es bereits seit Jahren total spannend finde, was man über den Körper über sich selbst herausfinden kann und welche Heilungsmöglichkeiten sich dadurch für jeden einzelnen eröffnen.
Ich beende meine Blog-Beiträge, wie ich sie begonnen habe – mit einem Gedicht:

Das Leben kann auch stiller pulsieren,
du kannst lernen darauf zu achten, dich nicht selbst zu verlieren.
Denke daran, auch wenn das Leben mal öde und leer,
da ist einer, der hält dich, der trägt dich, der geht neben dir her.
Der möchte, dass du dich liebst und dich achtest
und nicht sinnlos und rastlos durch´s Leben hastest.
Hast du jemanden, der dich trägt, der dich hält,
wird vieles leichter in deinem Leben auf dieser Welt.

Ich wünsche uns allen jemanden, der uns immer (er)trägt.

Patricia Rühlemann

2012 ist Schluss mit „für Diabetiker geeignet“

Letzens war ich im Krankenhaus. Im Fahrstuhl las ich sinngemäß folgendes: Da diätische Lebensmittel mehr schaden als nutzen, bieten wir keine Diätküche mehr an.
Ich wurde neugierig, fragte mich was dran ist an der Aussage. Im Internet auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – kurz BMELV steht: Nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand benötigen Personen mit Diabetes mellitus keine speziellen diätetischen Lebensmittel, da für sie inzwischen die gleichen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung gelten wie für die Allgemeinbevölkerung.

Das Aus für Diabetiker-Lebensmittel dürfte für die Lebensmittelwirtschaft erhebliche wirtschaftliche Folgen haben. Nach Schätzungen des Diätverbands macht die Branche bisher einen Umsatz von bis zu einer halben Milliarde Euro im Jahr mit speziellen zuckerarmen Produkten. Trotzdem ist ab 2012 Schluss. Der Bundesrat hat der Verordnung zugestimmt. Ab nächstes Jahr werden daher keine Lebensmittel mehr im Supermarkt zu finden sein mit der Aufschrift „für Diabetiker geeignet“ finden können.

Was viele nicht wissen: Diabetes ist keinesfalls nur eine „Zuckerkrankheit“. Auch Fett- und Eiweiß-Stoffwechsel sind gestört. Deswegen brauchen Diabetiker auch einen gesunden Ernährungsplan. Ich habe es mir ja schon immer gedacht. Nicht der Austausch von Inhaltsstoffen ist sinnvoll, sondern eine sinnvolle Ernährung macht Sinn.

Patricia Rühlemann