Schnupperstunden

Feurige Ideen mit Chili

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So lautete die letzte Aktion der diesjährigen Schnupperstunden in der Gärtnerei. Ursula Schröder referierte über Chili als Würz- und Heilpflanze, gab viele praktische Tipps zur Verwendung in der Küche und hatte für die ganz direkte Chili-Erfahrung diverse Kostproben in unterschiedlichen Schärfestufen mitgebracht. Mini-Chili, Chili ‚Equador Purple‘, Tabasco, und Martinique-Chili hatte sie in Brot & Marmelade, Hackbällchen & Pizza, Öl und eingelegtem Schafskäse verarbeitet.

Während es bei den drei erstgenannten Sorten auch ganze Schoten zum Würzen sein dürfen, sollte der Martinique-Chili nur seeeehr sparsam verwendet werden. In der Chili-Küche gilt grundsätzlich: Nachwürzen geht immer! Sollte es trotz sparsamer Dosierung doch zu scharf geworden sein, hilft nur noch verdünnen … in Suppen z.B. geht das gut mit Kokosmilch!

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Nach der theoretischen Einführung durfte nach Herzenslust gekostet, probiert, verglichen und nachgefragt werden. Und wieder einmal zeigte sich: was dem einen schon deutlich zu scharf war, empfand die Nächste als angenehme Schärfe.

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Infos und Rezepte liegen noch bis Ende September in der Gärtnerei aus und dürfen gerne mitgenommen werden. Und weil sie so gut angekommen ist, gibt’s hier das Rezept für die leckere Marmelade:

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Erdbeer-Chili- Marmelade

500 g Erdbeeren und 500 g rote Paprika grob klein schneiden. Mit Gelierzucker 2 zu1 vemischen und 10 – 20 Stunden stehen lassen. 3 – 4 entkernte Chilischoten ‚Ecuador Purple‘ dazu geben und alles pürieren. Zu Marmelade kochen und abfüllen.

Guten Appetit!

Das Auge isst mit!

Eine bunte Mischung von kulinarischen Köstlichkeiten und handfester Information erwartete die Besucher der Schnupperstunden zum Thema „Essbare Blüten – ein bunter Genuss!“ von und mit Ulla Schröder am vergangenen Samstag.
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Mit Kräuterbutter gefüllte Blüten – ein echter Hingucker für jedes Buffet!

„Die Blütenküche ist die Vereinigung von Augenschmaus und Gaumenfreude. Der Satz ‚Das Auge isst mit!‘ beschreibt treffend einen wichtigen Aspekt der Blütenküche. Generell würzen Blüten zurückhaltender als Blätter von Pflanzen, machen Speisen bekömmlicher und dekorativer, geben den Speisen Farbe – die Ringelblume z.B. galt früher als Safran des armen Mannes.
Bis ins 19. Jahrhundert kannten auch unsere Rezeptbücher noch Königskerzensuppe, Schlüsselblumenwein oder Veilchensirup. Kräuterkundige wussten schon damals von den positiven Eigenschaften der Blütenküche. Jetzt, im 21. Jahrhundert, erinnert man sich an die Blütenkochkunst und ihren gesundheitlichen Wert: Blüten enthalten Vitamine, Mineralstoffe und ätherische Öle, manche Blüten wirken antibakteriell, viele Blüten haben bioaktive Substanzen, sie regen den Stoffwechsel an.“

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Zur Begrüßung gab’s passend zur Veranstaltung ein Blütengetränk und während Ulla kleine Häppchen zauberte, Rezepte preisgab und Anekdoten erzählte, verschwanden Lavendelkekse & Co. im Nu! Es war aber auch wieder sooooo lecker!

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Und da sie so reißenden Absatz fanden, verraten wir hier auch das Rezept:
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Lavendelkekse
150 g Butter
125 g Zucker
1 Ei
170 g Mehl
2-3 EL getrocknete Lavendelblüten (es eignen sich alle Angustifolia-Sorten)

Butter, Zucker und das Ei schaumig schlagen. Mehl und Lavendelblüten unterrühren, kleine Häufchen auf das Backblech setzen und flachdrücken. Bei 180°C 15-20 Min. backen und sofort vom Backblech nehmen.

Sie mögen’s lieber pikant? Dann versuchen Sie’s doch mal mit dem Blütenbutter-Rezept:
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Ca. 2-4 EL gehackte Blütenblätter mit 125 g weicher Butter und Gewürzen verrühren und möglichst 1 Tag ziehen lassen. Die Butter hält sich im Kühlschrank ca. 2-4 Wochen, eingefroren 3 Monate. Rezeptbeispiele:

Ringelblumen-Butter
Blütenblätter der Ringelblume, Butter, Curry, Salz und Pfeffer.

Thymian-Butter
Blüten von Thymian (z.B. Piemontesischer Limonenthymian), Butter, Salz, Pfeffer und ein Spritzer Zitrone.

Knoblauch-Butter
Blüten und Blätter vom Zimmerknoblauch, Butter, Salz, Peffer und ein Spritzer Zitrone.

Wir wünschen guten Appetit!

Backen mit Kräutern

… bei fast 30°C im Schatten – wer da mitgemischt hat, hat wirklich Backpulver im Blut!

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Nina und Janne, zwei unserer fleißigsten Kuchenbäckerinnen luden unter dem Motto „Neues ausprobieren oder doch auf Altbewährtes setzen?“ zum Mitbacken dreier selbst kreierter Rezepte in die Gärtnerei ein.

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Janne setzt den ersten Teig an …

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… während Nina frische Kräuter schneidet.

Liebevoll in Backformen arrangiert und auf Platten angerichtet warben die ausgewählten Kräuter um die Gunst der potentiellen BäckerInnen, um ihre wunderbaren Aromen bald darauf in „Griechischem Oreganobrot“, Kräutermuffins „Madeira & Gomera“ und einem Baiser-Kuchen „After-Eight“ zu entfalten.

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Der Hefeteig durfte sich erst mal so richtig gehen lassen, …
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… unterdessen wurde um ihn herum tatkräftig geschnibbelt und gezupft, gerührt und geknetet, gemischt und verteilt, gebacken und verziert.
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Fazit aller Beteiligten: „Das hat Spaß gemacht, das mach’n wa mal wieder!“

Wem inzwischen das Wasser im Mund zusammengelaufen ist, kann das Ganze flugs nachbacken – hier gibt’s die Rezepte:

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Griechisches Oreganobrot
50 g Butter erwärmen, in eine Rührschüssel geben.
4 kl. Tassen Milch und 1 kl. Tasse Buttermilch kalt dazugeben.
1/2 Würfel Hefe darin auflösen.
1 EL Zucker, 2 TL grobes Salz, 4 EL Schnittknoblauch, rosa (gehackt), 1 EL Griechischen Oregano, rosa (gehackt), 400 g Roggen- und ca. 350 g Dinkelmehl dazugeben und Hefeteig herstellen.
Teig 1 1/2 Std. gehen lassen. Auf tiefem Ofenblech ausrollen, Schachbrettmutter tief einritzen und nochmals 45 Min. gehen lassen. Mit Ei bestreichen und bei 225°C im vorgeheizten Backofen ca. 20 Min. backen. Noch warm mit Oregano bestreuen.

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Kräutermuffins ‚Madeira & Gomera‘
Grundrezept für 12 Förmchen:
170 g Butter, 80 g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker, 1 Prise Salz, 4 Eier, 300 g Mehl, 1 Pck. Backpulver, 3 große Schüsse Milch, ca. 1 Tasse frisch gehackte Kräuter – hier Madeira-Basilikum und Balsamstrauch ‚Gomera‘ – nach und nach zu einem Teig vermengen, zum Schluss die Kräuter unterrühren.
Im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 20-25 Min. backen.

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Baiser-Kuchen ‚After-Eight‘
5 Eiweiß aufschlagen und mit 500 g Rohrzucker verrühren bis dieser aufgelöst ist.
Baisermasse auf ein Backblech streichen und bei 150°C ca. 40 Min. backen. Abkühlen lassen.
2 Becher Schlagsahne steif schlagen und über den gebackenen Baiserboden streichen.
Ca. 5 EL Schokominze oder Englische Pfefferminze (gehackt) und 200 g dunkle Raspelschokolade darüber streuen.

Viel Spaß beim Backen und Genießen wünschen Nina und Janne!

Ein herzliches Danke-schön an Christian, der an diesem Tag als Fotograf eingesprungen ist.

Schönheit und Duft der Apothekerrose

So lautete der Titel der Schnupperstunden, zu denen Ursula Schröder, die seit 11 Jahren Führungen durch unsere Gärtnerei anbietet, am vergangenen Samstag eingeladen hatte.

„Keine andere Blume spielt in der Kulturgeschichte so vieler Völker eine derartig große Rolle wie die Rose. Schon in der Antike gab es Rosenzüchter, Kranzbinder, Blumenstecker, Apotheker und Mönche, bei denen die Rose einen besonderen Wert genoss. Blumenschmuck, Duftwasser, Heilmittel und anderes mehr aus Blüten waren fester Bestandteil im Alltag der Menschen. Eine alte Rosensorte, die sich durch eine schöne Blütenform, eine leuchtende Farbe und einen intensiven Duft auszeichnet, ist die Apothekerrose. Sie ist mit ihren Eigenschaften eine perfekte Rose für die besondere Blüten- oder Gourmetküche.“

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Damit sich die interessierten Besucher selbst ein Geschmacksurteil bilden konnten, hatte sie liebevoll arrangierte und dekorierte Köstlichkeiten wie Rosenlikör, Rosenmarmelade, Rosenzucker, Rosenwasser sowie eine Vor- und eine Nachspeise mitgebracht.

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Schon beim Blick auf den gefüllten Teller lief einem das Wasser im Mund zusammen. Die Rückmeldungen waren eindeutig: „Leeeeeeeecker!“  und die Kombination mit anderen Lebensmitteln – wie z.B. Ziegenkäse in der Vorspeise – sehr überraschend!

Für die Glücklichen, die die zur Zeit blühende Apothekerrose in der Nähe haben (alternativ auch andere duftende Rosenblüten wie z.B. die der Essigrose sowie die Blüten vieler gefüllter, stark duftender historischer Rosen), hier einige der Rezepte zum Nachkochen:

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Rosenlikör
Um Likör herzustellen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist der Zusatz von Zitronen oder Zitronensäure, damit die rote Farbe der Rose in die Flüssigkeit übergeht. Schmeckt nach Rose ohne aufdringlich zu sein.

3 Handvoll Blüten und Blätter von der Rose. 200 g Zucker in 250 ml leicht erwärmtem Weißwein auflösen. 1 aufgeschnittene Vanilleschote dazugeben und den Sud über die Rosenblätter gießen. 3-4 Tage lang ziehen lassen. Mit 700 ml Weinbrand auffüllen und weitere 6-7 Wochen stehen lassen. Abseihen und umfüllen.

Rosenzucker
100 g Rosenblüten zwei Tage an einem warmen Ort trocknen. 100 g Zucker und eine Vanillestange dazugeben. Die Menge in einen Mixer füllen und zerkleinern. In ein gut verschließbares Gefäß geben.

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Rosenvorspeise mit Ziegenfrischkäse
Schnell zu machen, optisch gut und geschmacklich nicht zu vermuten – die Vorspeise. Schmeckt einfach nur lecker und selbst Gegner von Ziegenfrischkäse sind überzeugt.

Rosenblätter auf einem Glas- oder weißen Teller am Rand verteilen. In die Mitte Ziegenfrischkäse geben. Darauf leicht erwärmten Honig (Raps, Sommer- oder Apfelblüte) geben. Auf diese Masse gerebelten Chili streuen. Dazu wird Baguette gereicht.

Rosenmarmelade
Einen 2-Liter-Behälter mit Rosenblütenblättern füllen und diese mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen. 2 Zitronen dazu, einen Tag stehen lassen, pürieren. Einen Liter Masse mit je einem Paket Gelierzucker aufkochen.

Weitere Rezepte wie ‚Rosensorbet‘ oder ‚Rosencreme‘ oder … oder … oder …, kombiniert mit Hinweisen zur Pflege der Rose im Garten, liegen zur Zeit noch in der Gärtnerei aus und dürfen gerne mitgenommen werden!

 

Vielfalt der Teekräuter

… hieß das Thema der Schnupperstunden am vergangenen Samstag. Anja Bodmann und Martina Warnke, unseren Kunden stimmlich bestens vertraut durch die telefonische Auftragsannahme, zauberten dafür gut gelaunt eine ‚Teebar‘ mit den verschiedensten Teekräutern.
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Von unseren Dauerbrennern wie Marokkanischer Minze „… schmeckt frisch viiiiieeel besser als Beuteltee!“ über Anisysop und Ananassalbei bis hin zu ganz neuen Sorten wie der Chinesischen Tee-Chrysantheme durfte alles probiert, beschnuppert und auch gemischt werden.
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Bei unseren jüngsten Testern lagen die Zitronen- und Orangenverbene sowie die Lakritztagetes auf der Beliebtheitsskala weit vorne.
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Das Interesse am Thema war groß und manch einer freute sich an diesem verregneten und recht kalten Tag über einen Becher frisch zubereiteten Kräutertee. Anja und Martina sorgten dafür, dass Tee & Themen nicht ausgingen, schenkten ein und plauderten fröhlich aus dem ‚Teekästchen‘ 😉

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Im Laufe der drei Stunden entstand ein interessanter Austausch der sehr individuellen Geschmackserlebnisse. Das Fazit lautete: Probieren lohnt sich – auch zunächst ungewohnte Teekräuter wie z.B. Basilikum sind ein überraschender Genuss. Und so verabschiedeten sich die mutigen Tester am Nachmittag dankbar mit warmem Tee im Bauch und frischen Ideen im Kopf!

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