Autorenname: Martina Warnke

20. Kräutertag in Horstedt

Es gibt Veranstaltungen, die sind so schön, dass vor lauter Vorfreude sich schon Wochen vorher beim Gedanken daran ein Lächeln aufs Gesicht schleicht. Am Sonntag, dem 18. Juni 2023 ist es so weit und der 20. Kräutertag der Kräuterregion Wiesteniederung e.V. startet.

Bei über 80 Ausstellern darf wieder nach Herzenslust gestöbert, probiert und gestaunt werden. Auch unsere Türen sind ab 11 Uhr  w e i t  geöffnet und wir freuen uns auf viele neue und bekannte Menschen, die in unsere Kräuterwelt eintauchen.

Eine besonders schöne Nachricht für Alle die mit der Bahn anreisen oder gemütlich und entspannt in Sottrum parken möchten: Es fährt der Bürger Bus als Shuttle.

Das sind doch wunderbare Neuigkeiten!

Bis Sonntag!

Die Marmelade die so schön hat geprickelt in unsere Mund

Stimmt, der Satz ist grammatikalisch alles andere als korrekt, beschreibt jedoch mit einem großen Schmunzeln das Ergebnis des Experiments Erdbeere trifft Szechuan Pfeffer“.

Die Idee dazu ist den Beiden gekommen, als der Pfeffer im Herbst zurückgeschnitten wurde. Auch im eigenen Garten hat Karina einen Szechuan, welchen sie beerntet hat, um ihre Idee in die Tat umzusetzen.
Es ist schon eine stachelige Angelegenheit, lohnt sich jedoch. Die Rispen werden geerntet und getrocknet und dann die Hülle von den schwarzen Samenkörnern getrennt. Verwendet werden die rötlichen Schalen.

Karina und Steffi haben die Schalen zermörsert, in die leicht köchelnde Erdbeermarmelade gegeben und gründlich verrührt.

Nun hieß es warten, bis die Marmelade abgekühlt ist. In der Zwischenzeit wurde eine zweite Fuhre Marmelade mit Lakritztagetes gekocht.

Die fertige Marmelade wurde sofort neugierig gekostet. Ob sich wohl Schärfe entwickelt hat?


Schärfe konnte hier niemand erschmecken, sondern eine pricklig-zitronige Note, die ein angenehmes, leichtes Kribbeln auf der Zunge hinterlässt. Somit hat diese Kombination sofort einen Stammplatz in der Marmeladenherstellung erhalten.
Auch die Lakritz-Erdbeermarmelade konnte voll punkten, für alle Lakritz-Fans ein Muss!  

Die Marmelade ist das ganz einfache Rezept:

Auf ein Kilo Früchte kommen  500 g Gelierzucker 2:1

Idee und Umsetzung: Karina Kienetz und Stephanie Hadrian

Fotos: André Wieding

Pesto mit Knoblauchsrauke

Pesto (von italienisch pestare, „zerstampfen“) ist eine ungekochte Paste. Es selber herzustellen, ist eine tolle Art, seine Kräuter zu genießen und haltbar zu machen. Egal ob das Pesto auf dem Brot, zu Nudeln oder als pikante Sauce auf der Pizza verwendet wird.

Welche Kerne oder Nüsse auch verwendet werden, diese sollten in einer Pfanne ohne Fett vor der Zubereitung sanft geröstet werden.

Für das Knoblauchsrauke Pesto benötigt man lediglich ein gutes (Oliven-)Öl, ein paar Nüsse und/ oder Kerne und Knoblauchsrauke. Die Rauke wird vorsichtig gewaschen, trocken getupft und grob zerkleinert.

Die Rauke gibt man zusammen mit den Nüssen und dem Öl in einen Mixer und drückt das Knöpfchen bis zur gewünschten Konsistenz. Wer mag, gibt noch eine Prise Salz mit hinzu. Hier bei uns kam das Pesto sehr gut an, alle waren begeistert. Probieren Sie es einfach aus.

Fotos: André Wieding

Meeressnack

Inspiriert von der Pflanze Salicorne oder auch „Ausdauernder Queller“, die mir vor einigen Jahren in Südfrankreich auffiel und nun bei der Tätigkeit im Versand bei Rühlemanns wieder in die Hände kam, wollte ich ein Gericht mit dieser sowie weiteren Meerespflanzen ausprobieren. Da ich außerdem den in der Umgebung überall wildwachsenden essbaren Giersch als Pflanze schätze, kam dieser hinzu. Heraus kam ein Appetithappen.

Zutaten: Ausdauernder Queller, Meerfenchel, Austernpflanze, Giersch, Kartoffeln, Kohlrabi, Olivenöl, etwas Zitronensaft, Sojasauce, Wasabipaste.

Die jeweiligen Mengenangaben, bzw. auch die Dicke der Gemüsescheiben, auf die die Pflanzen später gelegt werden, können je nach Geschmack variiert werden.

Zubereitung: Kartoffeln und Kohlrabi in dünne flache Scheiben schneiden. Kartoffeln im Backofen backen. Den Giersch mit etwas Öl, etwas Wasser, ein wenig Sojasauce und Zitronensaft im Mixer zu einem Aufstrich zerkleinern. Den Ausdauernden Queller, den Meerfenchel und die Austernpflanze kleinschneiden. Jeweils eine gebackene Kartoffelscheibe auf eine Kohlrabischeibe legen, mit der Gierschpaste bestreichen und die Meerespflanzen darüber streuen. Obendrauf ein Klacks Wasabi. Fertig ist der Meeressnack.

Von Mareike

Fotos: André Wieding

Brennnesselknödel neu gedacht

Diese Knödel sind eine tolle Idee, um den Speiseplan mit Kräutern  zu bereichern. Sie sind einfach zu machen, ausgefallen genug, um Gäste zu verblüffen und zudem noch günstig.

Zutaten:

500 g getrocknete Brot- und/oder Brötchenreste
2 kleine gekochte Kartoffeln (prima, wenn noch welche vom Vortag da sind)
2 handvoll Brennnessel (tatsächlich habe ich auch ältere, schon mit Samenständen, verwendet)
300 ml Pflanzendrink (egal ob Hafer, Soja oder Mandel)
1 kleine rote Zwiebel
eine kleine Handvoll frischer Kräuter nach Wahl (getrocknete sind möglich, in dem Fall etwas weniger benutzen, da diese meist intensiver sind)

Der Pflanzendrink wird kurz erwärmt und dann über die getrockneten Brotreste gegeben. Während das Brot einweicht, wird die Zwiebel geschält und in kleine Würfel geschnitten. Die Brennnesseln grob hacken, die Kräuter fein schneiden und dann zusammen mit den Zwiebelwürfeln und den gekochten Kartoffeln zu der Knödelmasse gegeben. Jetzt ist wirklich Knetkraft gefragt, damit sich all die verschiedenen Komponenten zu einem schönen Teig vereinigen. Sollte die Flüssigkeit nicht ausreichen, einen Schwupp dazu geben.

Dann darf der Teig ein wenig ruhen und der Backofen kann auf 180 Grad vorgeheizt werden. Aus dem Teig werden ca. 12 bis 15 kleine Knödel geformt und kommen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und werden ungefähr 15 Minuten gebacken.

Währenddessen in einer Pfanne oder Topf reichlich Öl erhitzen. Wenn die Knödel aus dem Backrohr kommen, werden sie kurz mit nassen Händen befeuchtet und in Paniermehl gewälzt. In dem Öl werden sie schön goldbraun frittiert.

Fazit: Die Testessenden-Kollegen und Kolleginnen waren äußerst angetan. Zusammen mit einem Sojagurtdip, den ich mit Kräutersalz und Zitrone verfeinert habe, haben die Knödel ausnahmslos allen geschmeckt. Auch wenn sie frittiert waren, sind sie ein tolles Sommeressen. Sogar am nächsten Tag, frisch aus dem Kühlschrank, waren sie sehr lecker. Sie sind also toll zum Vorbereiten für Picknicks, Gartenfeste oder Grillen geeignet.
Ob sie paniert werden müssen, bleibt jedem selbst überlassen, ebenso wie das Frittieren. Zu Hause habe ich sie einfach ohne Panade in der Heißluftfritteuse zubereitet. Genauso gut.

Fotos: André Wieding