Autorenname: Patricia Rühlemann

Kröten in der Gärtnerei

Gestern in der Mittagspause hörten wir Froschgequake. Zunächst verdächtigten wir einen Kollegen, sein Handy mit Froschgequake als Klingelton ausgestattet zu haben. Da dieser das jedoch vehement abstritt, machte ich mich auf die Suche nach der Ursache der seltsamen Geräusche. Bei der Teichlandschaft in der Mitte der Oase wurde ich fündig.
In einem der drei Teiche saß eine Kröte. Sie begrüßte mich quakend. Für ein paar Fotos hat sie noch stillgehalten, nachdem jedoch alle anderen sie auch sehen wollten, ist sie etwas zurückhaltender geworden.

Kröte im Blitzlicht

Vielleicht haben sie das Glück, wenn Sie im April oder später in die Gärtnerei kommen, unseren scheuen, kleinen Gast zu sehen. Vielleicht hat sich bis dahin auch noch eine zweite eingefunden.

Überhaupt scheint die Gärtnerei ein hervorragender Ort für Tierbeobachtungen zu sein. Neben den Kohlmeisen, die nahezu ganzjährig in den Gewächshäusern umher flattern, scheinen sich hier ebenso ein Zaunkönig sowie eine Singdrossel zeitweise wohl zu fühlen. Auch Fasane wurden bereits mehrfach auf dem Gärtnereigelände gesichtet.

Viele Grüße
Tanja Reuter

Kräuter für Kinder 2.Teil: Fruchtminzen – Mentha

Apfelminze, Ananasminze, Bananenminze, Erdbeerminze, Grapefruitminze, Limonenminze, Orangenminze, Zitronenminze.

Erdbeerminze

Ich hatte den Garten schon fast vergessen. Dann wurde ich durch einen Duft an ihn erinnert. Und plötzlich waren alle Bilder und Erinnerungen wieder da – an den herrlichen Garten meiner längst verstorbenen Omi. Wachgerufen durch den Geruch von Minze.

Geht Ihnen das auch so? Man riecht etwas und mit dem Duft vermengen sich unglaublich viele Erinnerungen. Wenn ich z.B. an einer Schokominze schnupper – so erinnert mich der Geruch nicht nur an den Garten meiner Omi, sondern zugleich an die zweifarbigen Schokoladenminzedrops, die meine Omi immer für uns Kinder als Nascherei parat hatte.

Das brachte mich auf die Idee mich durch unsere Gärtnerei zu schnuppern und dort speziell an den Minzen zu riechen. Riechen Minzen wirklich unterschiedlich und wenn ja wonach? Wie viele verschiedene Minzearten haben wir eigentlich? Und war mehr als erstaunt. Ich zählte mehr als 50 verschiedene Sorten. Dabei entdeckte ich wahre „Fruchtwunder“. Die Bananenminze, riecht wie Banane und schmeckt lecker zu allen Currygerichten und in Quarkspeisen. Die Erdbeerminze, riecht bei Berührung wie Erdbeeren und dann, wenn man die Blätter zerreibt, duftet es plötzlich nach Schwarzwälder-Kirsch-Torte. Sehr lecker zu allen Süßspeisen und in Tees.

Minze

Mein Schnupperfieber war gepackt. Ob Ananasminze auch so toll duftet, fragte ich mich. Oder ob die Grapefruitminze auch nach Grapefruit schnuppert.
Die Grapefruitminze, duftet tatsächlich nach Pampelmuse, aber Ananas konnte ich beim besten willen nicht erschnuppern.

Meine Omi liebte ihre Minzen so sehr, dass sie ihnen viel Platz in ihrem großen Garten gab. Ich persönlich würde sie eher in Kübel pflanzen, da die meisten Arten dazu neigen sich ansonsten überall auszubreiten.
Eines weiß ich jedoch auch noch aus meiner Kinderzeit und sehe es auch oft bei meinem Sohn:
Kindern macht das pflanzen Spaß. Sie lieben es, etwas wachsen zu sehen, was man später genussvoll essen kann.

Minze

Platz für ein paar tolle Minzen oder andere Pflanzen, wie z.B. Erdbeeren findet sich selbst auf einer kleinen Fensterbank oder dem Balkon.

Ihre Patricia Rühlemann

Meerfenchel …Crithmum maritimum

Auf Madeira haben wir es wild wachsend entlang des Strandes gefunden: Meerfenchel.

Meerfenchel ist zwar keine Heilpflanze des Jahres, aber sehr wohl eine alte Heilpflanze.
Auf Grund der vorbeugenden Wirkung gegen Skorbut wurde Sie schon im 15. und 16. Jh. von Seeleuten durch Einlegen haltbar gemacht und als Proviant auf den Schiffen mitgeführt.
In einem Kräuterbuch von 1625 wird die Pflanze auch bereits ausführlich erwähnt. Dort heißt es: Der Meerfenchel ist von den Alten rohe und gekocht in de Speiß wie andere Kochkreuter oder Gemüß gegegessen worden. Deßgleichen haben haben sie denselben auch eyngemacht mit Saltz und Esig und den uber Jahr zum Gebrauch gehalten. Gefällt Ihnen diese Sprache? Dann lesen Sie hier mehr:
www.kraeuter.ch

Meerfenchel

Meerfenchel ist salz- und kalkliebend und mag es sonnig. Er ist zwar frosthart, sollte aber besser im Winter abgedeckt werden.
Als Zimmerpflanze gehalten, bleibt Meerfenchel das ganze Jahr über grün.
Sauer eingelegt galten die Blätter im Mittelalter als Delikatesse.
Was den Geschmack angeht, nun, so viel sei hier verraten: Er hat nichts von einem echten Fenchel. Manche meinen, er schmecke leicht nach Anis, andere finden ihn leicht zitronig. Ich finde ihn etwas herb.
Aber probieren Sie doch selbst.

Ihre Patricia Rühlemann

Brauchen wir noch mehr Basilikum (Ocimum)?

Mein Mann und zugleich Chef der Gärtnerei ist ein Oci-Sammler. Manche sammeln Briefmarken oder Minzen. Mein Mann sammelt Basilikum.
Jetzt schießen wir den Vogel ab …
11 mal Thai-Basilikum!

Thai-Basilikum

Ob „Horapha“, „Mangluk“ oder „Kaprao“. Wir haben Sie alle.

Nur was macht man damit?
Jeder weiss, dass Meerschweinchen Basilikum essen und auch Wellensittiche kann man damit glücklich machen.

Mein Mann hat versprochen mich glücklich zu machen. Er kocht!

Leider sieht man hier nicht meinen Mann in Aktion. Unsere Basilikumsaat muss erst noch aufgehen. Aber dann…
Ein Basilikum der Sorte Horapha, das „süße Basilikum“, welches im Geschmack und Geruch an Anis erinnert und roh genutzt wird, will er nutzen, um mir ein Thai-Curry zu zaubern.

Kaprao – diese Sorte, die dem Hindu-Gott Vishnu (der Gott der Erhaltung) geweiht ist, wird genutzt, um z.B. Hundertjährige Eier zu würzen. Ob ich das essen werde? Aber es lässt sich auch gut kurz fritieren und dann zu Fisch reichen oder zu Hackfleischgerichten. 🙂
Kaprao. Jeder gläubige Hindu hat eine dieser mehrjährigen Pflanzen in seinem Haus oder Garten. Sie soll vor Unheil schützen. In der indischen Küche findet man sie jedoch kaum. Dafür ist sie in der Thailändischen umso beliebter. Vielleicht und gerade auch, weil sie das Immunsystem stärken und die Verdauung fördern soll.

Mangluk schließlich ist das „Zitronenbasilikum“ in der thailändischen Küche. Es darf wegen der empfindlichen Blätter nicht erhitzt werden, sondern wird roh angewandt. Lecker zum Beispiel auch zu Fisch oder in Erfrischungsgetränken und Tees.
Manglak, bei uns im Shop Mangluk und im Internet auch so vielfach genannt, findet man auch unter dem Synonym Maenglak oder Maengluk.

Daniel meint, seine Sammelwut wäre noch harmlos und er sei nicht allein mit seinem Hang zum Sammeln von Basilikum. Zum Beweis hat er mir dieses Video gezeigt:

und mir diesen Link gemailt: Ramonas Basilikumgarten

Ich weiss nicht, ob wir noch mehr Basilikum brauchen, aber ich weiß jetzt, das Sammeln von Ocis macht meinem Mann Spaß und nur darauf kommt es an – oder?

Viel Genuss und Spaß an Ihrer Sammelleidenschaft wünscht

Ihre Patricia Rühlemann