Kräuter

Genuss pur!

Schlemmen & Schlendern, Neues entdecken, Altbewährtes wiederfinden … der Kräutertag in Horstedt hatte wieder alles im Gepäck.

Auch wir (Martina, Katrin und Heiko hinter der Kamera) mischten uns unter die Menschen auf der ‚Meile‘, luden zu Duft- und Geschmacksexperimenten mit Kräutern ein und hatten jede Menge Spaß dabei!

Kochkurs Rühlemann’s Frühlingskräuter

„Der Papst kommt nach Verden“ hatte Wolfgang Pade (bekannter Koch aus Verden/A. und Buchautor „Eine Prise Wahnsinn“) auf seiner Seite www.pades.de geschrieben und damit zugleich zu einem Kochkurs der besonderen Art eingeladen.

PadekursWolfgang Pade, vielen bekannt aus „Herdbesuche“ von Radio Bremen TV und Daniel kennen sich schon lange. Eine Zusammenarbeit war seit letztes Jahr im Gespräch und wurde jetzt umgesetzt.

DanielMein Mann ließ Kräuter herumgehen und erzählte über die Hemmungen, die Menschen im Erstkontakt mit ihnen haben. Er erklärte ihre Verwendung, gab Anregungen zum Anbau und zur Pflege

Teilnehmer

und ergänzte so hervorragend die Kochanregungen, die Wolfgang Pade seinen Gästen vermittelte.
Padeteam

Wolfgang Pade und sein Team haben gekocht, während ihnen die Teilnehmer über die Schulter schauten, Fragen stellten und sich die entstanden Kreationen munden ließen.
Es war eine lockere Atmosphäre, die ich und Daniel sehr genossen haben.

Basilikum Zanzibar, Oci 95, Wildes Rotes Basilikum, Bohnen, Pinien, Oelsardine, Bio-Kartoffel mit Risottosauce und Pesto aus "Fino Verde"

Basilikum „Zanzibar, Basilikum „Pesto Perpetuo“ (PBR), Basilikum „Wildes Purpur“, Bohnen, Pinien, Oelsardine, Bio-Kartoffel mit Risottosauce und Pesto aus Russischem Strauchbasilikum

Seeteufel mit Sizilianischem Fenchel auf Biospargel u. Artischocken vom Holzkohlegrill.

Seeteufel mit Sizilianischem Fenchel auf Biospargel u. Artischocken vom Holzkohlegrill.

Bürgermeisterstück mit Wildkresse-Kartoffelstampf, Lauchgemüse mit Zaatar, junger Knoblauch und Zimmerknoblauch

Bürgermeisterstück mit Wildkresse-Kartoffelstampf, Lauchgemüse mit Zaatar Sahrawi, junger Knoblauch und Zimmerknoblauch

Dieser spannende Kräuterkochkurs mit einem extrem leckeren Essen gefiel beiden „Meistern ihres Fachs“ so  gut, daß es höchst wahrscheinlich im Herbst 2013 eine Fortsetzung geben wird. Ich würde mich freuen.

Heilkräuter – eine kurze Reise in ihre Geschichte

Der Einsatz von Heilkräutern wird in der heutigen Zeit immer beliebter.  Der nachgewiesene Beginn der Verwendung von Kräutern zum Heilen reicht weit zurück.  4000 v. Chr belegen Aufzeichnungen verwendeten die Ägypter Kräuter bereits um u.a. Wunden und Abzesse zu heilen.

Die TCM, die traditionelle chinesische Medizin findet ihre nachweisbaren Anfänge 3000 v. Chr. Die Chinesen hatten beim Erforschen verschiedener Kräuter, Pflanzen und Wurzeln entdeckt, dass diese als Tee aufgebrüht, belebende Eigenschaften hatten.  Im  Jahr 3000 v. Chr. entstand dann das wohl älteste Kräuterbuch der Welt. Verfasst wurde es vom chinesischen Kaiser und Arzt Shen Nung.  365 pflanzliche Präparate hat er untersucht. Darunter auch die Süßholzwurzel. Von dieser schrieb er:  Sie glättet die Haut, stärkt die Muskulatur und die Knochen und ist zudem ein wirksames Gegengift bei Vergiftungen.  Aus China stammt auch die Massage. Bereits im Jahr 2600 v. Chr. wurden heilende Massagen in China verbreitet.  Verwendet wurden u.a. Kräuteröle.

Über den griechischen Arzt Hippokrates gelangte die Massage in die westliche Welt, u.a. wurden die Gladiatoren mit Hilfe der Massage „fit gehalten“ für Kämpfe und Spiele.  Hippokrates (460-370 v . Chr.)  gilt als der Begründer der medizinischen Wissenschaft. Er war wohl der berühmteste Arzt des Altertums, obwohl nicht nachgewiesen werden konnte, dass alle  Bücher von ihm verfasst wurden.

1483 wurde das erste Kräuterbuch der Welt gedruckt. In Rom erschien „Herbarium“ von Apulejus Barbarus . Viele weitere Kräuterbücher sind seitdem gedruckt wurden und immer wieder haben sich in der Vergangenheit berühmte Leute mit der Heilwirkung von Pflanzen beschäftigt, darunter Paracelsus  (1493 – 1541).  Er setzte zur Behandlung nicht nur Auszüge aus Kräutern ein, sonder auch chemische Mittel, wie Blei, Schwefel, Quecksilber, Kupfer und Eisen.  Er war Philosoph, Alchemist, Pflanzenforscher und Astronom.  Unter Astronomie verstand er die Erkenntnis der kosmischen Gesetze, der Urprinzipien des Alls und der dahinter wirkenden Kräfte.  Auch war er u.a. der Ansicht, dass die Pflanzen am besten wirken, die in der Farbe dem menschlichen Organ ähneln, welches kränkelt. Bei Augenentzündungen empfahl er daher z.B. Augentrost, weil die Blüte an das menschliche Auge erinnert oder Schöllkraut bei Gelbsucht, wegen dem gelblichen Saft der Pflanze.  Sein Leitspruch war: „Allein die Dosis macht, ob ein Ding Gift ist.  Alle Dinge sind Gift und nicht ohne Gift.“  Er war unter den Medizinern seiner damaligen Zeit ein krasser Außenseiter. Wegen seiner außergewöhnlichen Heilerfolge erwarb er sich im Lauf der Jahre jedoch den Ruf eines Wunderdoktors.

Neben Hippokrates – dessen Eidformel heute noch als Grundlage der ethischen ärztlichen Richtlinien gilt – und Paracelsus finde ich Hildegard v. Bingen (1098 – 1177 n. Chr.) sehr erwähnenswert. Hildegard v. Bingen war Heilige, Äbtissin (ab 1136n Chr.), Mystikerin, Prophetin und Heilkundige. Sie gilt als erste deutsche Naturforscherin und Heilerin: Sie schrieb Bücher über Pflanzen, über Krankheiten und wie sie entstehen.  Ein Mensch war für sie nicht einfach krank. Für sie stand jede Krankheit im Zusammenhang mit dem Geist (der Hinwendung zur Gott und zur Natur) und dem Körper.  Leider ist von ihren Originalwerken nicht eines erhalten.  Ihre Bücher, wie „Causae et Curae“ existieren nur als Abschriften aus dem 13. und 15. Jh!

Hildegard von Bingen, Paracelsus und Hippokrates Sie alle waren und sind eng verbunden mit der Geschichte der Pflanzenheilkunde

Einen gesunden Jahresanfang wünscht

Patricia Rühlemann

Kratom ( Mitragyna speciosa) – wird es ein Verbot geben?

Am 19.April 2010 hatte ich geschrieben, dass es unter Umständen noch im Jahr 2010 ein Kratom-Verbot geben könnte. Dann gab es im Mai erst einmal Entwarnung. Der Sachverständigenausschuss vertagte damals die Abstimmung darüber auf den Dezember 2010.
In unserem Katalog werden Sie daher Kratom vergeblich suchen. Aber es gibt gute Neuigkeiten: Auf der Sitzung im Dezember des Sachverständigenausschusses war der Tagungsordnungpunkt n i c h t aufgeführt.
Kratom bleibt daher vorerst erlaubt, so dass wir es weiter als „Zierpflanze“ anbieten können. Wie lange die Entwarnung und damit die Erlaubnis zu Besitz und Handel dauert? – Das konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Ich hoffe aber auf viele Jahre, denn auch Ärzte und Apotheker hatten ihre Bedenken für ein Verbot geäußert.

Hier der Link für alle die sich mehr mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte beschäftigen möchten: www.bfarm.de

Patricia Rühlemann

Rau Om – kann man das wirklich essen?

Rau Om – gesprochen Jau om – heute sah ich diese Pflanze das erste Mal. Daniel wollte unbedingt das Müsli filmen. Für das Müsli werden kleine zarte Haferflocken in Wasser eingeweicht und dann mit Rosinen, Nüssen und anderen Sachen – je nach Geschmack gemixt. Oben drauf kommen dann als essbare Dekoration die Jau-om-Blüten und wie hier Walnüsse.

Es ist eine Reisfeldpflanze, die eine spezielle Erde braucht, da sie es auch möglichst feucht haben muss. Zum Pflanzen des Rau Om – nicht des Müslis 😉 – hat sich eine 3 : 1 Mischung aus Vulkangranulat, z.B. von Seramis und Blumenerde besonders bewährt.
Rau Om mag es warm und sonnig. Im Sommer den Topf auf eine mit Wasser gefüllte Schale setzen, denn sie mag es feucht und warm, wie in einem vietnamesischen Reisfeld eben, wo sie auch wild wächst.

Es paßt sowohl zu den süßen als auch zu salzigen Speisen, etwa Suppen oder Gemüsepfannen.
Probieren Sie es doch auch mal aus. 🙂

Patricia Rühlemann