Goji Beere – Lycium barbarum chinesische Wolfsbeere

Wie kommt es, dass eine Pflanze, die ähnlich wie Jiaogulan die Möglichkeit hat, als Kraut – nein hier muss es heißen Beere der Unsterblichkeit in die Geschichte einzugehen mit barbarum – also barbarisch bezeichnet wird? Warum, wo diese Pflanze doch, lt. der Literatur, die ich durchstöbert habe, dafür sorgt, dass die Chinesen so wenig Brillenträger haben und eine so hohe Lebenserwartung.
1890 wurde die Goji-Beere von einem Forscher innerhalb einer Dissertation als gesundheitsschädlich verrissen. Über 115 Jahre lang hielt sich dieses Gerücht in Deutschland, obwohl es bereits ein Jahr später von einem anderen Forscher wiederlegt wurde.
Ich weiß nicht, ob der Wissenschaftler 1890 wirklich die Beeren probiert hat und sich dabei einen „Wolf lief“ und sie deshalb als barbarisch einstufte. Vorstellbar ist es bei dem Siegeszug, den die Beere jetzt seit einigen Jahren in Europa feiert kaum. Möglich jedoch, dass er die Blätter probiert oder die Beeren im unreifen Zustand zu sich nahm.

Goji-Beeren gehören zu den wichtigsten Heilfpflanzen in der traditionellen, chinesischen Medizin und haben sich u.a. bei Bluthochdruckbeschwerden bewährt. Prof. Earl Mindel, ein bekannter US-Experte für Ernährung und Nahrungsergänzung, sagt:“Goji-Beeren sind die gesündesten, bekannten Früchte.“ Es heißt Goji-Beeren haben eine positive Auswirkung auf das Immunsystem.
In Deutschland ist die Goji-Beere auch unter der Bezeichnung „Gemeiner Bocksdorn“ bekannt. Sie ist eine Zierpflanze, ein immergrüner Strauch, der zwei, bis vier Meter hoch werden kann. In Bocksdorn steckt bereits das Wort Dorn drin und auch das kennzeichnet diese Pflanze – ihre meist stacheligen Äste.
Unsere beiden neuen Sorten der Goji-Beere „Big-Lifeberry“ und „Sweet-Lifeberry“ sind die beiden ersten Hochleistungssorten, die nicht nur für den privaten Garten, sondern auch für den Ertragsanbau geeignet sind. „Big-Lifeberry“ hat einen kräftigen Wuchs und größere Beeren. „Sweet-Lifeberry“ hat zahlreiche Früchte und einen süßen Geschmack.

Lycium barbarum … die kleine Wunderbeere, die nach dem sie über 100 Jahre in Deutschland ein Schattendasein als Schattengewächs gefristet hat, nun als Star der Verjüngungskultur Triumphe feiert, ist mehrjährig und frosthart. Sie kann auch als Kübelpflanze gehalten werden.

Ich wünsche Ihnen und uns einen gesunden und guten Start ins Jahr 2010 und noch einen besinnlichen zweiten Weihnachtstag
Ihre Patricia Rühlemann

P.S.: Ich habe heute, am 05.01.2010 noch eine aus meiner Sicht interessante Seite mit Informationen über die Goji-Beere entdeckt. Hier geht es zum Link:mdr-garten

Noch ein P.S.:
Was unser Kommentator schreibt, bitte ich zu beachten. Kübel-Haltung bevorzugen! Einer unserer Mitarbeiter teilte mir heute mit, er musste die leidvolle Erfahrung machen, dass er sich bis zur Hüfte in die Erde buddeln durfte, um die letzte Goji-Wurzel zu erwischen. Etwas, dass ich sonst nur von Brombeeren und Efeu kenne.

Baumwolle – Gossypium herbaceum

Dieses Jahr waren Daniel und ich auf Madeira. Was als Erholungsurlaub geplant war, endete schnell in einer Pflanzenexpedition. So ist das, wenn man mit jemanden zusammen ist, der für Kräuter lebt.
Langsam steckt mein Mann mich immer mehr damit an. Es macht Spaß Pflanzen vor sich zu sehen und dann nach weiteren Informationen zu recherchieren.

Auf Madeira entdeckte ich eine große Baumwollpflanze. Ich holte sofort meine Kamera raus und knipste los.
Die Kapseln sehen mit ein bisschen Phantasie aus, wie ein lebendes Geschöpf.

Baumwolle - gossypium herbaceum

Wenn die Baumwollkapsel aufplatzt, quillt die Baumwolle hervor, wie ein Wattebart.

die reife Baumwolle

Baumwolle gedeiht gut auf schweren Böden. Die Samen auf die feuchte Erde legen, leicht andrücken und die erste Zeit möglichst mit Vlies abdecken, um ein Austrocknen zu verhindern. Die Baumwolle ist bezüglich des Nährstoffgehaltes des Bodens nicht sehr anspruchsvoll. Wichtig ist aber eine ausreichende Wasserversorgung (feucht halten ohne zu vernässen) vor allem während der Wachstumsphase. Und ein halbschattiger bis sonniger Platz bei einer Temperatur von mindestens 20°C.

Der Samen der Pflanze ist giftig. Wie am 01.12.2009 in der Financial Times Deutschland zu lesen war, ist es US-Wissenschaftlern der Texas A&M University nun jedoch gelungen die Baumwollsamen durch Genmanipulation für den Menschen genießbar zu machen. Weiter heißt es dort: Bislang können lediglich Rinder Baumwollsamen ohne Schaden zu sich nehmen. Ihr Verdauungssystem schafft es, das in dem Samen enthaltene Gift Gossypol unschädlich zu machen. Bei anderen Tieren und Menschen führt es dagegen zu Herz- und Leberschäden. Hühner, die mit Baumwollsamen gefüttert werden, sterben binnen einer Woche. Ob und wann dieser genmanipulierte Samen auf den Markt kommt, ist jedoch noch ungewiss.

Ihre Patricia Rühlemann

Mit wachsendem Genuss…

In den Garten gehen, sich wundern, welche Schmetterlinge an den langen Blüten des Anisysops saugen;

Sich darüber aufregen, dass die Wühlmäuse von den leckeren Erdmandeln nur noch die Hälfte dagelassen haben;

In die glänzenden Augen unserer Kinder schauen, wenn Sie sagen: “Mama, Papa, die Lakritztagetes schmeckt noch viel besser, wenn man ein Blatt Stevia drumrumwickelt!”

Daniel Rühlemann in einer Teekräuter-Gärtnerei auf Madeira

Daniel Rühlemann in einer Teekräuter-Gärtnerei auf Madeira

Die langen Gesichter sehen, wenn es heute zum Mittag auf dem Salat wieder ein anderes Basilikum mit Zitronengeschmack gibt;

Sich freuen, wenn der Meerkohl den Winter überlebt hat, und die ersten kräftigen Triebe aus der Erde streckt;

Überrascht sein, dass die Sämlinge der Weissen Melisse alle unterschiedlich duften…

Es ist schön das Leben im Garten immer wieder neu zu entdecken. Es macht einfach Spass neue Rezepte zu erfinden. Und es ist erfüllend, den Garten mit allen Sinnen zu erleben und zu erforschen.

Kostbare Raritäten feierlich in der Küche ausprobieren, im Garten bewundern, mit Freunden teilen.

Der Mensch steht im Mittelpunkt.

Die Pflanzen und der Garten schaffen Verbindung.

Auch ja, unsere neuen Sorten für 2010 sind online.

Ihr Daniel Rühlemann

Rühlemann’s als Kräutergärtnerei

Wir kennen uns aus mit Kräutern, und mit duftenden Pflanzen. Die meisten Pflanzen ziehen wir selbst, und kennen daher die Qualitäten und auch Schwierigkeiten unserer einzelnen Pflanzen sehr gut. Unsere Mitarbeiter lernen ständig dazu.

Wir verstehen uns als Trendsetter zum Thema Kräuter. Viele exotische Kräuter, die noch vor wenigen Jahren so gut wie unbekannt waren, wurden von uns zuerst angeboten, wie z.B. Jiaogulan (seit 2005) oder Maca (seit 2002)

Jiaogulan - Gynostemma pentaphyllum

Jiaogulan – Gynostemma pentaphyllum

Von Anfang an haben wir uns in den Kopf gesetzt, unbekannte Kräuterschätze bekannter zu machen. Von vielen Kulturen rund um die Welt lasse ich mich inspirieren, unbekannte Pflanzen auszuprobieren, um einige davon zu vermehren, und zu verbreiten, damit sie zu einer Bereicherung der deutschen Garten- und Genusskultur werden können. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das ist ein Thema ohne Ende!

Viele Gärtnereien haben sich voll und ganz vom visuellen Charme der Pflanzenwelt hinreissen lassen. Das ist auch gut so. Wir interessieren uns aber mehr für den Duft und Geschmack von Kräutern und ihre verborgene (Heil-) Fähigkeiten. Außerdem sind Kräuter immer actionbetont, man kann etwas machen mit ihnen, der Sinn entfaltet sich erst im Tun so richtig.

Kräuter SIND wachsender Genuss!

Ihr Daniel Rühlemann