Autorenname: Daniel Rühlemann

Der Winter ist dahin – der Frühling kann kommen!

Letzte Woche war ich viel mit dem Fahrrad unterwegs, und in dieser Jahreszeit ergöze ich mich immer wieder an dem frischen Frühjahrsaustrieb, der einem überall begegnet. Die Pflanzen sehen so kraftgeladen aus, so frisch und leuchtend, und ich freu mich wie ein Kind, wenn die Pflanzen jetzt jeden Tag sichtbar ein Stück größer werden.

Am Wegesrand habe ich den Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) gesehen…

Wiesenkerbel
Wiesenkerbel

..und auch eine Art Barbarakresse wuchs am Rande eines Ackers…

Barbarakresse
Barbarakresse

..und natürlich am Waldrand anzutreffen die leckere Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), hier noch ganz klein, aber dafür umso zarter…

Knoblauchrauke
Knoblauchrauke

.. dann in der Gärtnerei angekommen, gab es auch was zu entdecken: Roter Sauerampfer  (Rumex species) ist nicht nur eine kulinarische Delikatesse, sondern auch eine wahre Augenweide im Frühjahr mit seinen glänzend roten Blättern…

Roter Sauerampfer
Roter Sauerampfer

…hunderte Ashitaba-Sämlinge (Angelica keiskei) wurden bereiets pikiert, und warten aufs „getopft-werden“…

Ashitaba Sämlinge
Ashitaba Sämlinge

Hier noch einmal der Beweis: Unsere Ginkgos (Ginkgo biloba) sind tatsächlich Sämlingspflanzen und NICHT stecklingsvermehrte Klone, wie man an den unten liegenden Samenschalen noch gut sehen kann!

 

Ginkgo Sämlinge
Ginkgo Sämlinge

Der hohle Lerchensporn (Corydalis cava), eine wenig bekannte Heilpflanze, ist gerade in schönster Blüte in der Gärtnerei..

Hohler Lerchensporn
Hohler Lerchensporn

…auch der Huflattich (Tussilago farfara) hat jetzt seine schönste Zeit…

Huflattich in Blüte
Huflattich in Blüte

..und im Gewächshaus konnte ich die seltenen, honigduftenden Blüten des Goldbart (Callisia fragrans) schnuppern..mmmmh!

Goldbart, Blüte
Goldbart, Blüte

Ich wünsch Ihnen noch viele Entdeckungen in der Natur in diesem Frühjahr!

Rundgang durch die Gärtnerei

Heute, am Sonntag, ist es richtig kalt draussen, und trotzdem stehen wir in den Startlöchern für das kommende Frühjahr. Aussaaten müssen gemacht werden, Pflanzen zurückgeschnitten werden, und die Stecklingsvermehrung kommt jetzt im Februar auch wieder richtig auf Touren.

Zeit also, um sich mal wieder einen ausführlichen Überblick zu verschaffen. Zumindest in den Gewächshäusern.

Dieser Streifzug durch die Gewächshäuser hat auch immer wieder einige Überraschungen parat. Pflanzen, die jetzt ausgerechnet in voller Blüte stehen, wie der Fruchtsalbei (Salvia dorisiana), der mir heute „über den Weg“ gelaufen ist.

Fruchtsalbei (Salvia dorisiana)
Fruchtsalbei (Salvia dorisiana)

Dieser Salbei blüht wirklich absolut nur im Winter! Diese Blüten sind genauso aromatisch wie die großen hellgrünen Blätter, und geben eine fantastische essbare Deko in Obstsalaten.

Rang Jued (Thunbergia laurifolia)
Rang Jued (Thunbergia laurifolia)

Auch Rang Jued (Thunbergia laurifolia) blüht im Winter bevorzugt. In der wärmeren Jahreszeit zeigen sich aber gelegentlich auch ein paar Blüten. Aber jetzt im Winter sind die leuchtend azurblauen Blüten natürlich noch mehr ein Hingucker.

Fleischbeere (Sarcococca humulis)
Fleischbeere (Sarcococca humulis)

Im Kalthaus liegt heute wieder ein wunderbar erfrischender Duft in der Luft. Die Fleischbeere (Sarcococca humulis) ist über und über mit kleinen weißen Blüten besetzt und parfümiert schon seit ein paar Wochen die kalt-feuchte Gewächshausluft.

Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum)
Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum)

Dann im Warmhaus. Große Überraschung! Eine unserer noch ganz kleinen Pfefferpflanzen (Piper nigrum) hat Früchte angesetzt! Diese Pflanze ist noch nicht einmal ein Jahr alt und trägt schon grüne Pfefferbeeren. Früher hatten wir verschiedenste Herkünfte von Schwarzem Pfeffer ausprobiert, die nur ganz selten, und schon gar nicht mitten im Winter gefruchtet haben.

Andenbeeren (Physalis peruviana)
Andenbeeren (Physalis peruviana)

Und wo wir grad bei Früchten sind…. Auch die Andenbeeren (Physalis peruviana) reifen sogar noch im Winter. Hier bei uns stehen Sie im – sagen wir mal „Lauwarmhaus“ – bei ca. 16-18°C. Übrigens sind die Andenbeeren wirklich ausdauernd, und nicht einjährig, wie ich schon oft in Büchern gelesen habe. Wir vermehren unsere seit vielen Jahren nur noch per Steckling.

Melloco (Ullucus tuberosus)
Melloco (Ullucus tuberosus)

Erst im Winter wurden in der Gärtnerei auch zwei knollenbildende Arten geerntet. Heute leuchteten sie mich in der Februarsonne richtig an. Melloco (Ullucus tuberosus) und Peruanischer Sauerklee (Oxalis tuberosa). Beide haben quasi Doppelnutzen. Im Sommer sind die Sauerkleeblätter toll am Salat oder in Kräutertee, und Melloco ist ein leckerer milder Spinat. Und jetzt kann man die Knollen beider Arten als Gemüse verzehren. Wie praktisch!

Peruanischer Sauerklee (Oxalis tuberosa)
Peruanischer Sauerklee (Oxalis tuberosa)

Ashitaba fängt an zu keimen!

Ashitaba Sämlinge
Ashitaba Sämlinge

Wir haben unser Ashitaba am 8. Dezember 2011 ausgesät, und dann in unser Kalthaus mit kühlschrankähnlichen Temperaturen (3-8°C) verfrachtet. Am 20.01.2012 zeigten sich die ersten Sämlinge. Damit sie nicht austrocknen, wenn denn mal die Sonne scheint, haben wir sie noch mal abgesiebt – sprich feinkrümelige Erde mit einem Sieb darüber fein verteilt. In den nächsten Tagen werden wir die Saatschalen dann wärmer aufstellen, so bei etwa 16-18°C, damit die Sämlinge gleich in Wachstumslaune kommen.