Wenn ich andere Menschen frage, was sie mit dem Duft von Lavendel verbinden, kommt oft die Antwort „Oma!“. Das kommt meist so schnell und von Herzen, dass ich lächeln muss.
Auch bei mir weckt der Duft von Lavendel diffuse Kindheitserinnerungen an das Haus und das Schlafzimmer meiner Großeltern. Denn wie es früher üblich war, hingen in den Schränken überall kleine Büschel oder Duftsäckchen mit Lavendel, die die Motten von der Kleidung fernhalten sollten.
Ich glaube nicht, dass meiner Großmutter bewusst war, dass ihre Kittelschürzen, Kleider und Blusen immer einen leichten Hauch von Lavendel verströmten. Oder, dass sie wusste, dass der Duft des Lavendels im Schlafzimmer sehr beruhigend wirkte.
In mir weckt dieser Duft immer die Assoziation von Wärme und Geborgenheit und deswegen liebe ich den Lavendel auch in all seinen Formen, Farben und Duftnuancen.
Dieser frische, klare Duft hilft mir, mich zu zentrieren, wieder Kraft zu schöpfen und meine Gedanken zu ordnen – er hilft mir mehr als so manches Mittelchen, das ich in der Apotheke dafür finden könnte.
Mit meiner Vorliebe für diesen Duft stehe ich zum Glück nicht alleine da, auch wenn ich manchmal verwundert angeschaut werde, wenn ich mal wieder ins Schwärmen gerate.
Es scheiden sich beim Lavendel aber auch die Geister. Entweder man mag ihn, oder man mag ihn gar nicht. Persönlich kenne ich niemanden, der sagt, er mag ihn „ein bisschen“. Vielleicht passt das aber auch gut zu seiner Ausstrahlung. Er ist keine Pflanze, die sich verbiegt und auch das Verholzen der Triebe zeugt von einer Erdverbundenheit und einem Streben der Sonne entgegen.
Doch nicht nur durch seinen Duft weiß der Lavendel zu überzeugen – auch seine eigenwillige Wuchsform, seine wunderbar klaren Farben und auch seinen Geschmack habe ich schätzen gelernt. Längst sind die Zeiten vorbei, wo er lediglich als Duftsäckchen die Schränke der Menschen von innen kennengelernt hat, nein, sein Eroberungsfeldzug in die Küchen und Hausapotheken der Menschen ist kaum aufzuhalten. Gut so!
Am nächsten Schnupper-Samstag, den 1.7. werden wir uns mit der kulinarischen Seite des Lavendels intensiv beschäftigen. Vielleicht sind Sie dabei?