Baumwolle – Gossypium herbaceum
Dieses Jahr waren Daniel und ich auf Madeira. Was als Erholungsurlaub geplant war, endete schnell in einer Pflanzenexpedition. So ist das, wenn man mit jemanden zusammen ist, der für Kräuter lebt.
Langsam steckt mein Mann mich immer mehr damit an. Es macht Spaß Pflanzen vor sich zu sehen und dann nach weiteren Informationen zu recherchieren.
Auf Madeira entdeckte ich eine große Baumwollpflanze. Ich holte sofort meine Kamera raus und knipste los.
Die Kapseln sehen mit ein bisschen Phantasie aus, wie ein lebendes Geschöpf.
Wenn die Baumwollkapsel aufplatzt, quillt die Baumwolle hervor, wie ein Wattebart.
Baumwolle gedeiht gut auf schweren Böden. Die Samen auf die feuchte Erde legen, leicht andrücken und die erste Zeit möglichst mit Vlies abdecken, um ein Austrocknen zu verhindern. Die Baumwolle ist bezüglich des Nährstoffgehaltes des Bodens nicht sehr anspruchsvoll. Wichtig ist aber eine ausreichende Wasserversorgung (feucht halten ohne zu vernässen) vor allem während der Wachstumsphase. Und ein halbschattiger bis sonniger Platz bei einer Temperatur von mindestens 20°C.
Der Samen der Pflanze ist giftig. Wie am 01.12.2009 in der Financial Times Deutschland zu lesen war, ist es US-Wissenschaftlern der Texas A&M University nun jedoch gelungen die Baumwollsamen durch Genmanipulation für den Menschen genießbar zu machen. Weiter heißt es dort: Bislang können lediglich Rinder Baumwollsamen ohne Schaden zu sich nehmen. Ihr Verdauungssystem schafft es, das in dem Samen enthaltene Gift Gossypol unschädlich zu machen. Bei anderen Tieren und Menschen führt es dagegen zu Herz- und Leberschäden. Hühner, die mit Baumwollsamen gefüttert werden, sterben binnen einer Woche. Ob und wann dieser genmanipulierte Samen auf den Markt kommt, ist jedoch noch ungewiss.
Ihre Patricia Rühlemann